Karlsböck sieht sich außerdem von Verteidigungs-, Außen- und Wissenschaftsministerium getäuscht. Deren Beantwortungen von parlamentarischen Anfragen zu diesem Thema seien "schlicht und einfach skandalös und falsch" gewesen. So habe das Wissenschaftsressort auf die Frage nach der Involvierung staatlicher österreichischer Forschungseinrichtungen in amerikanische Militärprojekte geantwortet, dass es keine Informationspflicht gebe, was "zumindest neutralitätspolitisch schwer bedenklich" sei. Sollten die betreffenden Ministerien tatsächlich keine Ahnung gehabt haben, sei das "ein Armutszeugnis".
Für Scherak ist die Genehmigung von Drittmittelprojekten bei den autonomen Unis prinzipiell gut aufgehoben, für ihn sind weder strengere Vorgaben des Wissenschaftsministeriums noch die Einsetzung zusätzlicher Kommissionen notwendig. Er wünscht sich allerdings mehr Information zu Drittmittel-Aufträgen, die Unis sollten hier in eine Offensive gehen. Denn: "Man muss schon hinterfragen, was genau erforscht wird und was die Eigeninteressen der Auftraggeber sind." Das Pentagon als Auftraggeber heimischer Forschung habe zwar "einen fahlen Beigeschmack" und stimme ihn skeptisch. Wenn man aber wisse, was und zu welchem Zweck erforscht werde, finde er diese Form der Finanzierung nicht prinzipiell problematisch.
(Quelle: salzburg24)