Hunderte Soldaten wurden mit Panzerfahrzeugen und Militärhubschraubern in die Krisenregion entsandt. Hilfsangebote kamen aus Berlin, London und Brüssel.
Der UNO-Sicherheitsrat hatte am Donnerstag einem robusten Militäreinsatz französischer und afrikanischer Truppen in Zentralafrika zugestimmt. Insgesamt sollen 1.200 französische Soldaten und 3.600 Soldaten der Afrikanischen Union (AU) der seit März anhaltenden Gewalt ein Ende setzen. Damals stürzte das mehrheitlich muslimische Rebellenbündnis Seleka den Staatschef Francois Bozize und damit auch das ganze Land ins Chaos.
Die 650 schon bisher in der Hauptstadt Bangui stationierten französischen Soldaten bekamen am Freitag Unterstützung. Aus dem Gabun stießen nach Angaben des Generalstabs 150 Fallschirmjäger hinzu, aus Kamerun rückten 200 Soldaten mit leichten Panzern nach. Eine weitere Kompanie mit rund 100 Mann landete demnach mit Hubschraubern in Bangui.
Dort spielten sich dramatische Szenen ab: Aus Furcht vor Übergriffen suchten tausende Menschen Zuflucht am Hauptstadtflughafen. Nur Stacheldrahtzäune hinderten sie an einer Stürmung des Flughafengeländes, wo sowohl die französischen als auch die afrikanischen Eingreiftruppen ihr Hauptquartier haben.
Das deutsche Verteidigungsministerium erwägt nun nach eigenen Angaben Hilfe beim Lufttransport von Soldaten. Deutschland verfüge über fünf zum Truppentransport geeignete Flugzeuge vom Typ A310, sagte ein Ministeriumssprecher am Freitag in Berlin. Manche Maschinen könnten auch Güter transportieren und Luftbetankungen vornehmen. Frankreich müsse eine solche Hilfe allerdings erst anfordern.
Die britischen Luftstreitkräfte schickten am Freitag ein Transportflugzeug in das Krisengebiet, um "französisches Material nach Zentralafrika zu bringen", wie Außenminister William Hague sagte. EU-Kommissionspräsident Barroso sagte, die Europäische Union stelle für die multilaterale, afrikanische Militärmission in dem Land zusätzlich 50 Millionen Euro zur Verfügung.
Für Frankreich ist die Mission "Sangaris" schon der zweite Militäreinsatz in Afrika binnen eines Jahres. Im Jänner hatte die französische Armee in Mali interveniert, um islamistische Rebellen zu bekämpfen
(Quelle: salzburg24)