Die Teilnehmerzahlen blieben aber deutlich hinter denen von 2010 zurück, als wegen der Pensionsreform des damaligen konservativen Staatschefs Nicolas Sarkozy mehrfach Großdemonstrationen mit bis zu 3,5 Millionen Teilnehmern stattfanden.
Der Chef der Gewerkschaft CGT, Thierry Lepaon, hatte sogar mit landesweit bis zu 500.000 Demonstranten gerechnet. Zu den Protesten hatten die CGT und drei weitere Gewerkschaften aufgerufen. Einige wichtige, reformorientierte Arbeitnehmervertretungen beteiligten sich dagegen nicht an dem Demonstrationsaufruf.
Die Regierung von Sarkozys sozialistischem Nachfolger Francois Hollande will das Defizit in der Pensionskasse durch steigende Sozialbeiträge für Arbeitgeber und Arbeitnehmer sowie durch eine schrittweise Anhebung der Beitragszeiten auf 43 Jahre im Jahr 2035 bekämpfen. Allerdings bleibt es bei dem vergleichsweise niedrigen Pensionseintrittsalter von 62 Jahren in Frankreich. Ohne eine Reform droht der französischen Pensionskasse im Jahr 2020 ein Defizit von 20 Milliarden Euro.
Die Gewerkschaften CGT, Force Ouvriere, Solidaires und FSU, die am Dienstag mobil machten, fordern nicht, dass die Reformpläne ganz gekippt werden. Sie wollen vielmehr "Verbesserungen" des Projekts. Sie kritisieren insbesondere die längeren Beitragsjahre, um eine volle Pension ausbezahlt zu bekommen.
Streiks im Verkehrssektor, mit denen die Gewerkschaften ihren Forderungen Nachdruck verleihen wollten, hatten allerdings nur geringe Auswirkungen. An den Hauptstadtflughäfen gab es kaum Behinderungen. Die Staatsbahn SNCF rechnete mit nur wenigen Zugausfällen auf bestimmten Strecken.
(NEU: Zahlen zu Demonstrationsteilnehmern von Polizei und Gewerkschaften)
(Quelle: salzburg24)