Hintergrund der Reform ist das hohe Defizit in der Pensionskasse, das für das Jahr 2020 auf 20 Milliarden Euro geschätzt wird, falls keine einschneidenden Maßnahmen erfolgen. Wegen der hohen Staatsverschuldung und der massiven Wettbewerbsprobleme der französischen Wirtschaft drängt unter anderen die EU-Kommission auf eine rasche Pensionsreform in Frankreich.
Zuletzt hatte im Jahr 2010 die Pensionsreform der konservativen Vorgängerregierung unter Präsident Sarkozy, durch die das Pensionseintrittsalter von 60 auf 62 Jahre ab dem Jahr 2017 erhöht wurde, wochenlange Massenproteste ausgelöst. Auf eine weitere Erhöhung des Pensionseintrittsalters will die Regierung nun offenbar verzichten. Die Kommission bezeichnete einen solchen Schritt als "wenig zweckmäßig".
Die Kommission empfiehlt stattdessen eine Verlängerung der Beitragsjahre von derzeit 41,5 auf 44 Jahre für die Jahrgänge ab 1966, damit die volle Pension erreicht wird. Weniger Einsparungen würden durch ein anderes Modell erzielt, demzufolge alle Jahrgänge ab 1961 dann 42,25 Beitragsjahre nachweisen müssten.
Mit den Sozialpartnern will die französische Regierung auf einer großen Konferenz am 20. und 21. Juni über die Pensionsreform beraten. Nach dem Sommer soll ein Gesetzentwurf dazu vorgelegt werden.
(Quelle: salzburg24)