Es war zunächst nicht klar, ob die Angreifer ihre Sprengwesten zündeten. Kurz zuvor waren zwei Raketen in der Nähe des Kabuler Flughafens eingeschlagen. Sie explodierten um genau 5.00 Uhr Ortszeit - dem angekündigten Beginn der Rebellenoffensive.
Während bei diesen beiden Angriffen keine Opfer gemeldet wurden, gab es bei Attacken auf Polizeiposten in der Provinz Ghazni drei Tote. Ein Polizist und zwei Frauen seien getötet und acht weitere Menschen verwundet worden, als die Aufständischen einen Kontrollposten angriffen, sagte der stellvertretende Gouverneur von Ghazni, Mohammed Ali Ahmadi. Außerdem wurden beim Beschuss des Flughafens von Bagram, wo sich das größte Militärlager der internationalen Afghanistantruppe ISAF befindet, ein Gebäude beschädigt. Laut der NATO-geführten Truppe gab es aber keine Opfer.
Die Taliban bekannten sich zu den Angriffen und erklärten, auch in den Provinzen Nimrus, Kapisa, Sabul, Patika und Paktika Angriffe verübt zu haben, bei denen mehrere US-Soldaten sowie afghanische Polizei- und Armeekräfte getötet worden seien. Die radikalislamische Bewegung macht oft übertriebene Angaben über die Zahl ihrer Opfer.
Die Angriffe markieren den Beginn der jährlichen "Frühjahrsoffensive" der Taliban, die für den "bedingungslosen Rückzug der Invasoren" kämpfen. In diesem Jahr fällt die Offensive mit der zweiten Runde der Präsidentenwahl Anfang Juni zusammen.
(Quelle: salzburg24)