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Gedenken 75 Jahre nach der Pogromnacht

Gauck schrieb sich ins Gästebuch ein
Veröffentlicht: 09. November 2013 18:29 Uhr
75 Jahre nach den antisemitischen Pogromen der Nationalsozialisten hat der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck einen stärkeren Zusammenhalt der Gesellschaft angemahnt. Menschen dürften nicht in wertvolle und weniger wertvolle Menschen eingeteilt werden, sagte er am Samstag im brandenburgischen Eberswalde. "Wir wollen ein Land sein, das offen ist."

Auf dem Platz der einstigen Synagoge in Eberswalde wurde der Gedenkort "Wachsen mit Erinnerung" übergeben. Auf dem Grundriss des Gotteshauses stehen hinter einer Mauer Bäume, die das Gebäude markieren.

In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 hatten Nationalsozialisten einen Großteil der mehr als 1.200 Synagogen und jüdischen Gebetshäuser in Deutschland zerstört. Tausende andere jüdische Einrichtungen und Geschäfte wurden verwüstet und geplündert. Bei der Terrorwelle wurden nach Einschätzung von Historikern mehr als 1.300 Menschen getötet und mehr als 30.000 Juden in Konzentrationslager verschleppt. Die Pogromnacht gilt als Auftakt zur systematischen Vernichtung der jüdischen Bevölkerung.

Der Generalsekretär des Zentralrates der Juden in Deutschland, Stephan Kramer, erinnerte daran, dass Rechtspopulisten in Europa wachsenden Zulauf hätten. "Es ist kalt geworden in unserer Gesellschaft", sagte er. Kramer rief die Politiker auf, in ihrem Handeln nicht nachzulassen. "Gebraucht wird ein Asylgesetz, das seinen Namen verdient."

Gauck betonte, die Zukunft könne nur gemeinsam gestaltet werden. Das sei besonders wichtig, wenn es darum gehe, sich jenen entgegenzustellen, die Werte und Verfassung infrage stellten.

In Berlin gedachten der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit sowie der evangelische Landesbischof Markus Dröge und der katholische Erzbischof Rainer Maria Woelki der Opfer des Nationalsozialismus. Sie gingen bei einem Schweigemarsch zum Gelände der Synagoge in Berlin-Mitte. Das Gebäude war am 9. November 1938 von den Nationalsozialisten in Brand gesetzt worden.

Prominente wie der Moderator Günther Jauch und der Sänger Max Raabe würdigten mit einer besonderen Aktion die in der Stadt gelegten "Stolpersteine". Diese erinnern an einzelne NS-Opfer.

(Quelle: salzburg24)

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