Die über den gesamten Mittwoch andauernden Gefechte mit zum Teil schweren Geschützen richteten sich nicht gegen die auf dem Flughafen stationierte Friedenstruppe, sondern fanden in einem anderen Stadtteil von Bangui statt. Hunderte Menschen flohen vor den Kämpfen zwischen christlichen und muslimischen Milizen. Erst bei Einbruch der Dunkelheit beruhigte sich die Lage. Am Donnerstag verstärkte die französische Armee ihre Präsenz in den noch weitgehend menschenleeren Straßen der Hauptstadt.
Die Truppen des Tschad, dem muslimischen Nachbarstaat der Zentralafrikanischen Republik, geraten in dem Konflikt zunehmend zwischen die Fronten. Den Soldaten wird von der mehrheitlich christlichen Bevölkerung vorgeworfen, mit den überwiegend muslimischen Seleka-Milizen zu sympathisieren, die den Übergangspräsidenten Michel Djotodia unterstützt. Ein MISCA-Sprecher kündigte am Mittwoch an, die Truppen des Tschad würden aus Bangui in den Norden des Landes verlegt.
Der Tschad stellt 850 Soldaten der 3.700 Mann starken MISCA-Truppe. Hinzu kommen weitere 1.600 Soldaten aus Frankreich. Gemeinsam sollen sie der Gewalt im Land ein Ende bereiten. In der Zentralafrikanischen Republik herrscht Chaos, seit das Rebellenbündnis Seleka im März Staatschef François Bozize stürzte. Rebellenchef Djotodia wurde Übergangspräsident und löste die Seleka offiziell auf. Die Gewalt zwischen Muslimen und Christen hält aber unvermindert an.
(Quelle: salzburg24)