Die Luftbrücke ist eine der größten, die das Welternährungsprogramm je eingerichtet hat. Laut WFP kostet sie drei Millionen Dollar. Ein Sprecher wies darauf hin, dass seine Organisation bisher nur ein Viertel der 107 Millionen Dollar erhalten habe, die sie für ihr Hilfsprogramm bis August benötigt.
In dem multikonfessionellen Land im Herzen Afrikas brauchen wegen des Konflikts zwischen Christen und Muslimen rund 1,3 Millionen Menschen Hilfe, das ist mehr als ein Viertel der Gesamtbevölkerung. Die Luftbrücke zu ihrer Versorgung ist eine der größten, die das Welternährungsprogramm je eingerichtet hat.
Die (christliche) Übergangspräsidentin Catherine Samba Panza kündigte an, sie werde gegen die christlichen Anti-Balaka-Milizen "in den Krieg ziehen". "Sie denken, weil ich eine Frau bin, sei ich schwach. Doch nun werden die Anti-Balaka, die töten wollen, selbst gejagt werden", sagte Samba Panza, die im Jänner die Führung des Landes übernommen hatte.
Die christlichen Milizen hatten sich zur Verteidigung gegen die mehrheitlich muslimische Seleka-Miliz gegründet, doch werden sie inzwischen selbst für zahlreiche Gewalttaten gegen Muslime verantwortlich gemacht. Das multikonfessionelle Land im Herzen Afrikas war im März 2013 durch einen Putsch der Seleka-Rebellen gegen Präsident Francois Bozize in eine Spirale der Gewalt gestürzt worden.
Le Drian warnte in Mbaika vor einer Teilung des Landes. "Niemand wird eine Teilung akzeptieren", sagte der Minister. Am Vortag hatte UN-Generalsekretär Ban Ki-moon gewarnt, ein derartiges Szenario stelle ein reales Risiko dar.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisierte, dass es seit Anfang Jänner vor allem im Westen zu "ethnischen Säuberungen" durch christliche Milizen komme. Eigenen Angaben nach dokumentierte die Organisation die Tötung von mindestens 200 Muslimen. Auch den internationalen Truppen sei es bisher nicht gelungen, die ausufernde Gewalt gegen die Muslime in den Griff zu bekommen.
Die EU will bereits ab Anfang März 600 Mann in das Krisenland entsenden. Während Deutschland schon vor knapp zwei Wochen bekannt gab, keine Truppen nach Zentralafrika zu schicken, ist die Frage der österreichischen Beteiligung noch immer offen. Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) sagte, er stehe diesbezüglich mit Verteidigungsministerium Gerald Klug (SPÖ) in Kontakt. Im Verteidigungsministerium bestätigte man am Mittwoch auf APA-Anfrage, dass noch immer an einer Lagebeurteilung gearbeitet werde.
UNO-Generalsekretär Ban forderte indes einen stärkeren Einsatz der EU. Die internationale Reaktion auf die Krise sei dem Ernst der Lage nicht angemessen, sagte er in New York. So habe er Frankreich gebeten, über die Entsendung weiterer Soldaten nachzudenken. "Ich fordere andere bereitwillige (EU-) Mitgliedsstaaten auf, ebenfalls einen Beitrag zu leisten." Die Gewalt zwischen Christen und Muslime nehme zu und könne sich zu einem Völkermord entwickeln.
(Quelle: salzburg24)