In der Hauptstadt Lissabon fuhren keine Züge, auch die Metro stand still. Fähren sowie viele Busverbindungen waren ebenfalls betroffen. Die staatliche Fluggesellschaft TAP hatte angekündigt, es könne zu Unterbrechungen im Flugverkehr kommen. Sie hatte aber im Vorfeld keine Flüge gestrichen. Die Müllabfuhr und die Postverteilung seien praktisch völlig zum Erliegen gekommen, berichteten Medien. Auch in Krankenhäusern, Universitäten und Schulen sei der Ausstand deutlich zu spüren.
Es ist zwar erst der vierte gemeinsame Streik der beiden wichtigsten Gewerkschaftsdachverbände des Landes (CGTP und UGT) nach der Nelkenrevolution von 1974, aber bereits der zweite gegen Ministerpräsident Pedro Passos Coelho. Im ganzen Land soll es neben dem Ausstand auch zahlreiche Kundgebungen geben. Gefordert werden Neuwahlen und eine neue Wirtschafts- und Sozialpolitik.
Als Gegenleistung für das 2011 gewährte, 78 Milliarden Euro schwere Hilfspaket verpflichtete sich Portugal gegenüber den Geldgebern zu einem strengen Sparkurs. Die Arbeitslosenrate kletterte unterdessen auf das Rekordniveau von 18 Prozent, das ärmste Land Westeuropas steuert auf das dritte Rezessionsjahr in Folge zu.
(Quelle: salzburg24)