Seit der Entmachtung des aus der Muslimbruderschaft hervorgegangenen Präsidenten Mursi im Juli sind noch nie so viele Anhänger der Gruppe in einem einzigen Fall verurteilt worden. Die vom Militär gestützte Regierung in Kairo wirft den Muslimbrüdern vor, Gewalt zu schüren. Die Organisation selbst betont, es gehe ihr um friedlichen Protest.
In Ägypten kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den Muslimbrüdern und der Polizei, wenn die Anhänger Mursis gegen dessen Entmachtung auf die Straße gehen. Erst am vergangenen Freitag wurden bei solchen Zusammenstößen mindestens 13 Menschen getötet. Seit die Muslimbruderschaft als Terrorgruppe eingestuft wurde, wanderten Hunderte ihrer Anhänger ins Gefängnis. Tausende sind seit Monaten inhaftiert, darunter auch die Führung der Gruppe. Am Vortag war der Prozess gegen Mursi selbst erneut vertagt worden. Mursi muss sich mit 14 weiteren Angeklagten wegen Anstiftung zur Gewalt verantworten. Bei einem Schuldspruch droht ihnen die Todesstrafe.
(Quelle: salzburg24)