Nur noch wenige Meter trennten den Mann im Mercedes 350 SL am vergangenen Freitagnachmittag noch von der Landesgrenze und damit vom Verlassen des Zugriffsbereiches der Pidinger Schleierfahnder. Eine Zivilstreife hatte das Nobelfahrzeug jedoch bereits im Visier und stoppte das Fahrzeug mit Schweizer Kennzeichen noch rechtzeitig für eine Routinekontrolle.
Der Fahrer händigte für sich einen französischen Reisepass und Führerschein und für den Mercedes eine schweizer Zulassung, sowie eine Vollmacht des angeblichen Fahrzeughalters aus. Darin wurde der 27-Jährige ermächtigt, mit dem Auto nach Mazedonien fahren zu dürfen. Dies wiederum kam den Fahndern mehr als spanisch vor und es wurden sofort Ermittlungen in der Schweiz zu dem Kennzeichen des Wagens eingeleitet. Bald schon kam von den dortigen Behörden die Rückmeldung, dass dieses zu einem Pkw einer anderen Marke gehöre und die Schilder gestohlen worden waren. Bei genauerer Überprüfung erwiesen sich die Fahrzeugpapiere als Fälschung. Der Mercedes selbst stammt aus einem Einbruch in eine Mercedesniederlassung in der Schweiz.
Die weitere Sachbearbeitung wurde vom Kommissariat Grenze in Bad Reichenhall übernommen. Der sichergestellte Nobelschlitten ist nur einer von sechs bei dem Einbruch in der Schweiz erbeuteten Mercedes. Vier davon konnten in der Nähe des Tatortes sichergestellt werden. Bei allen Fahrzeugen handelte es sich um Neuwägen.
Der in Piding aus dem Verkehr gezogene Mercedes hatte zwischenzeitlich 1.400 km auf dem Tacho und einen Wert von etwa 90.000 Euro. Der festgenommene Franzose wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Traunstein dem zuständigen Ermittlungsrichter vorgeführt. Es erging Haftbefehl, der 27-Jährige wurde in die Justizvollzugsanstalt Bad Reichenhall eingeliefert. Der sichergestellte Wagen kann nach Abschluss der Spurensicherung vom Eigentümer abgeholt werden.
(Quelle: Bayerische Polizei)
(Quelle: salzburg24)