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Gewalt in Ägypten eskaliert weiter

Ägyptische Gesellschaft tief gespalten
Veröffentlicht: 07. Oktober 2013 18:08 Uhr
Einen Tag nach den blutigen Zusammenstößen in Ägypten haben mutmaßliche Extremisten 18 Angehörige von Armee und Polizei getötet. In einem südlichen Vorort von Kairo wurden zudem zwei Menschen verletzt, als Unbekannte eine Panzerfaust auf eine streng bewachte Satellitenanlage abfeuerten.

Am Sonntag waren bei Straßenschlachten zwischen Anhängern der vom Militär entmachteten Islamisten und Unterstützern der Armee in Kairo und zwei südlichen Provinzen insgesamt 53 Menschen getötet worden. Das Gesundheitsministerium zählte 271 Verletzte. Die Polizei nahm über 400 Menschen fest. Alleine im Stadtteil Dokki wurden am Montag 125 Anhänger der inzwischen verbotenen Muslimbruderschaft in Untersuchungshaft genommen.

Zwölf Polizisten sterben bei Explosion

Nach Angaben von Krankenhausärzten starben am Montag zwölf Polizisten, als in der Stadt Al-Tur eine Autobombe auf dem Gelände der Sicherheitsdirektion der Provinz Süd-Sinai detonierte. 27 Menschen seien durch die Explosion verletzt worden, hieß es. In dem Gebäude, das stark beschädigt wurde, wurde gerade eine Offiziersbesprechung abgehalten. Augenzeugen berichteten, auch das angrenzende Gouverneursgebäude sei in Mitleidenschaft gezogen worden.

Wie das Fahrzeug auf das Gelände gelangen konnte, ohne durchsucht zu werden, müsse noch geklärt werden, sagte ein Polizeibeamter. Berichte, wonach der Sprengsatz in einem gestohlenen Polizeiauto versteckt wurde, bestätigte das Innenministerium nicht. Auch über die Attentäter wurde zunächst nichts bekannt.

Sechs Soldaten in Ägypten erschossen

Bei einem Angriff auf eine Militärpatrouille in der Provinz Ismailiya wurden am Montag sechs Soldaten erschossen. Nach Angaben der Sicherheitskräfte erlitten 35 Menschen Verletzungen bei dieser Attacke in der Nähe der Ortschaft Abu Zuwair.

Die Armee geht seit September verstärkt gegen militante Islamisten auf der Sinai-Halbinsel vor. Diese hatten ihre Angriffe auf Fabriken und Einrichtungen der Sicherheitskräfte verstärkt, nachdem die Armeeführung Anfang Juli nach Massenprotesten den aus der Muslimbruderschaft stammenden Präsidenten Mursi und seine Regierung abgesetzt hatte.

Der von den Militärs eingesetzte Übergangspräsident Mansour gilt als blasser Beamter ohne politische Ambitionen. Beobachter halten es nicht für ausgeschlossen, dass Armeechef Abdelfattah al-Sisi bei der für 2014 angekündigten Präsidentenwahl kandidieren wird. König Abdullah von Saudi-Arabien sagte nach einem Treffen mit Mansur in der Stadt Jidda: "Saudi-Arabiens Volk und Regierung stehen auf der Seite Ägyptens im Kampf gegen den Terrorismus." Saudi-Arabien hatte die Absetzung von Mursi im Juli begrüßt. (APA)

(Quelle: salzburg24)

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