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Gezielter Angriff hinter Anschlag in Brüssel?

Attacke im jüdischen Museum in Brüssel
Veröffentlicht: 27. Mai 2014 15:32 Uhr
Die beiden israelischen Opfer des Mordanschlags am Jüdischen Museum in Brüssel sind nach Presseberichten möglicherweise gezielt getötet worden. Dies berichtete am Dienstag die israelische Tageszeitung "Haaretz" und verwies auf angebliche Tätigkeiten des Ehepaars für israelische Geheimdienste.

Amir Oren, Spezialist der Zeitung für Verteidigungs- und Sicherheitsfragen, berichtete, dass Miriam und Emmanuel Riva, in der Vergangenheit für verdeckt arbeitende Regierungsstellen gearbeitet hätten, dort allerdings nicht operativ, sondern als Verwalter im Innendienst tätig gewesen seien.

"Beide waren getrennt als Buchhalter für verschiedene Regierungsdienste im Einsatz", schrieb Oren, wobei ihre Arbeitsmittel aber "Zahlen und Computer waren und nicht Mantel und Degen". Dennoch schloss Oren aus seinen Recherchen: "Es ist möglich, dass die Morde in Brüssel keine Hasstaten waren oder eine antisemitische Attacke, sondern ein gezielter Angriff, ein Gefecht im verdeckten Krieg, wobei auch eine Verwechslung der Zielpersonen möglich ist." Für diese These spreche auch das ersten Ermittlungsergebnissen zufolge planvolle und routinierte Vorgehen des Täters.

Die belgische Generalstaatsanwaltschaft hatte am Montag erklärt, es werde wegen des "Verdachts auf terroristischen Mord" ermittelt. Außer dem israelischen Paar war eine französische Mitarbeiterin des Museums erschossen worden. Ein Belgier wurde aufgrund der Schwere seiner Verletzungen für "klinisch tot" erklärt. Die beiden getöteten Israelis sollten am Dienstagnachmittag in Tel Aviv beigesetzt werden.

Emmanuel Riva war laut "Haaretz" aus dem israelischen Finanzministerium in die Organisation Nativ gewechselt, die in den fünfziger Jahren gebildet wurde, um in der Sowjetunion verdeckt jüdische Bildungsangebote zu betreiben und die Auswanderung nach Israel zu fördern. Nativ wurde aus dem israelischen Ministerpräsidentenamt gesteuert und vom KGB der Spionage verdächtigt.

Nach dem Ende des Kalten Krieges, verlegte sich die Organisation darauf, russischsprachige Juden insbesondere aus Deutschland zur Auswanderung nach Israel zu ermuntern. Auch das Ehepaar Riva war demnach lange in Deutschland tätig.

Miriam Riva war laut "Haaretz" sei für eine andere "Regierungsagentur" tätig. "Aber auch wenn sie in Europa stationiert war, war es immer ein reiner Verwaltungsposten. Sie war keine Mata Hari", schrieb das Blatt in Anspielung auf die niederländische Tänzerin Margaretha Geertruida Zelle, die während des Ersten Weltkriegs als Spionin für den deutschen Geheimdienst arbeitete.

(Quelle: salzburg24)

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