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Griechischer Neonazi-Führer bleibt in Haft

Nikolaos Michaloliakos mit Handschellen abgeführt
Veröffentlicht: 03. Oktober 2013 06:54 Uhr
Die griechische Justiz geht gegen Mitglieder der Neonazipartei Goldene Morgenröte wegen des Verdachts der Bildung einer "kriminellen Vereinigung" vor. Parteichef Nikolaos Michaloliakos wurde wegen der "Leitung" der Vereinigung am Donnerstag in Untersuchungshaft genommen, wie die amtliche Nachrichtenagentur ANA berichtete. Zuvor wurden bereits vier weitere Angehörige der Partei beschuldigt.

Michaloliakos wurde seit Mittwochnachmittag stundenlang von einem Haftrichter verhört. Bei seiner Ankunft am Gerichtsgebäude erwarteten ihn dort etwa hundert rechtsradikale Unterstützer, die griechische Flaggen schwenkten. "Blut, Ehre, Goldene Morgenröte", skandierten sie. Als Michaloliakos in das Gebäude eintrat, applaudierten sie.

Zuvor wurden am Mittwoch nach 14-stündiger Anhörung vier Parteimitglieder der Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung beschuldigt. Der Abgeordnete Giannis Lagos wurde ebenso wie Michaloliakos in Untersuchungshaft genommen. Seine drei Kollegen, darunter Parteisprecher Ilias Kasidiaris, kamen gegen Auflagen vorläufig frei und dürfen das Land nicht verlassen.

Kasidiaris, der verdächtigt wird, für die paramilitärische Ausbildung von Parteimitgliedern verantwortlich zu sein, musste eine Kaution von 50.000 Euro hinterlegen. Beim Verlassen des Gerichtsgebäudes gaben sich die drei Freigelassenen siegesgewiss und beschimpften anwesende Reporter. Einer von ihnen sagte: "Die Anklage wird zusammenbrechen."

Insgesamt waren zuvor sechs der 18 Abgeordneten der rechtsextremen Partei festgenommen worden, darunter auch Michaloliakos' Stellvertreter Christos Pappas. Der Parteivize soll erst am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt werden.

Den Festnahmen vorausgegangen war die Ermordung eines linksgerichteten Rapmusikers durch ein Parteimitglied in der Nacht zum 18. September. Die Gewalttat sorgte landesweit und international für Empörung. Seither gehen Politik und Justiz in Griechenland gegen die Partei und ihre Anhänger vor.

(Quelle: salzburg24)

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