Pürstl habe gegenüber dem "Standard" bestätigt, "einige Monate" bei der Burschenschaft gewesen zu sein. Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) attestiert dieser ein Naheverhältnis zum Rechtsradikalismus. Der Polizeipräsident gab außerdem an, noch "lose Kontakte" zu "Freunden aus der Mittelschule und auch aus verschiedenen Verbindungen" zu haben. Dabei rede man aber "nie über Burschenschaften, sondern über Privates oder auch Berufliches".
Dies empörte Pilz, war Pürstl als Polizeipräsident doch für den Polizeieinsatz bei der Demonstration gegen den Akademikerball der FPÖ zuständig. Er verwies bei einer Pressekonferenz am Freitag außerdem darauf, dass Herwig Götschober sowohl einer der "führenden Köpfe" der Franko-Cherusker als auch eine "Schlüsselfigur" beim Ballorganisator sei.
Der Grünen-Mandatar möchte nun wissen, zu welchen Verbindungen und Personen Pürstl nach wie vor Kontakt hat und ob der Ball und der Polizeieinsatz am Freitag Gegenstand in Gesprächen mit Burschenschaftervertreten war. Aufgrund seiner Verantwortung für die Eskalation bei der Demo gegen den Ball und die "ungeklärte Verbindung" zu den Ball-Veranstaltern hält Pilz den Polizeipräsidenten für "untragbar". Pürstl solle zurücktreten oder abberufen werden, forderte er.
Pürstl wies die Vorwürfe von Pilz am Freitag zurück. Pürstl habe während seiner Mittelschulzeit für einige Monate bei der Verbindung Franko-Cherusker geschnuppert, bestätigte ein Polizeisprecher, diese jedoch im Alter von 17 Jahren verlassen. Heute unterhalte er keine Kontakte mehr zur Burschenschaft. Der Polizeipräsident pflege keine Kontakte mit der Burschenschaft oder deren Mitgliedern. Ebenso nicht zum von Pilz genannten Herwig Götschober.
(Quelle: salzburg24)