"Das ist das falsche Signal, denn in der Ukraine geht es um Krieg und Frieden in Europa", kritisierte die Delegationsleiterin der österreichischen Grünen im Europaparlament, anlässlich einer Aktion der Grünen vor der Wiener Gazprom-Zentrale. "Jetzt muss es darum gehen, Friedenswege zu eröffnen statt Gaspipelines zu forcieren!"
Eva Glawischnig, die Klubobfrau und Bundessprecherin der Grünen, sagte laut Aussendung vom Montag, es sei "befremdlich", dass Putin den Abgeordneten im Parlament zu einer Aussprache nicht zur Verfügung stehe. "Viel kritischer Dialog ist nicht erwünscht". Österreich wolle jetzt zur Gasdrehscheibe Europas werden. "Damit wird die Abhängigkeit von Öl und Gas weiter fortgesetzt, ja sogar ausgebaut." Die Grünen Niederösterreichs fordern von der OMV, eine Absichtserklärung zum Bau des österreichischen Abschnitts der Gaspipeline South Stream mit der Gazprom aufzukündigen und sich zur Energiewende zu bekennen.
Allerdings wird der Vertrag über den Bau von South Stream allen Anzeichen nach am Dienstag in Wien unterzeichnet. Die OMV wollte das am Montag nicht kommentieren, allerdings lud sie zum internationalen Pressebriefing zu diesem Thema am Dienstag ein. Aus Kreisen hieß es am Montag gegenüber der APA, das Szenario einer Unterzeichnung mit OMV-Generaldirektor Gerhard Roiss und Gazprom-Chef Alexej Miller sei "sehr real". Es sehe "stark" danach aus. Der in Wien erwartete russische Präsident Wladimir Putin dürfte an der Unterzeichnung jedoch nicht teilnehmen, da er erst am frühen Nachmittag in Wien ankommen soll. In Kreisen wurde jedoch nicht ausgeschlossen, dass neben den Konzernchefs auch eine andere hochrangige politische Persönlichkeit aus Russland teilnehmen wird.
(Quelle: salzburg24)