Jede zweite Familie, die in Jordanien Zuflucht gefunden habe, sei ganz oder teilweise auf ihre Kinder angewiesen, um sich ein Einkommen zu sichern, beklagte UNO-Flüchtlingskommissar Guterres am Freitag. Andererseits müsse fast ein Drittel der befragten Kinder sechs Tage in der Woche in den Unterkünften bleiben, weil sich die Eltern um ihre Sicherheit in der neuen Umgebung sorgten.
"Es dürfte keine Überraschung sein, dass die Bedürfnisse dieser Kinder gewaltig sind. Viele sind verwundet, körperlich oder seelisch oder beides", hieß es in einer Erklärung Guterres und der UNHCR-Sonderbotschafterin Angelina Jolie. Guterres warnte, eine "Generation Unschuldiger" dürfe nicht "geopfert werden". Der UNHCR-Direktor für internationalen Flüchtlingsschutz, Volker Türk, sagte, seit dem Völkermord in Ruanda 1994 habe es keine vergleichbare Flüchtlingskatastrophe gegeben.
Über 70.000 Flüchtlingsfamilien müssen ohne Vater zurecht kommen und 3.700 Kinder sind gänzlich auf sich allein gestellt oder wurden von beiden Eltern getrennt, heißt es in dem UNHCR-Bericht. Ein weiteres schwerwiegendes Problem sei die hohe Anzahl an Kindern, die im Exil geboren werden und keine Geburtsurkunden haben.
(Quelle: salzburg24)