Liu Hui ist der Bruder von Liu Xia, der Frau des Nobelpreisträgers. Seit der Vergabe des Nobelpreises 2010 an ihren Mann wird die 53-Jährige in ihrer Pekinger Wohnung unter Hausarrest gehalten. Die Verteidigung kündigte Berufung gegen den Richterspruch an.
Liu Xia durfte an der Urteilsverkündung teilnehmen. Danach rief sie Journalisten aus einem Auto zu: "Das schadet meiner ganzen Familie." Unter Tränen warf sie den Behörden vor, ihre Verwandtschaft zu verfolgen: "Schaut euch diese Situation an", zitierte sie die "South China Morning Post" aus Hongkong. Bei einem vorherigen Prozesstag hatte sie ausländischen Diplomaten zugerufen: "Ihr müsst allen sagen, dass ich nicht frei bin."
Die Delegation der Europäischen Union in China zeigte sich in einem Statement "tief besorgt" über das Urteil, wie anwesende Diplomaten berichteten. Die Entscheidung des Gerichts könne im Zusammenhang mit der Situation seiner Schwester Liu Xia stehen. Ihr Hausarrest sei illegal, und ihr sollten Besuche bei ihrem Bruder im Gefängnis gestattet werden.
Die Vorwürfe gegen Liu Hui beziehen sich auf einen Immobiliendisput mit seinem Arbeitgeber. Er und ein Kollege sollen angeblich Geld unterschlagen haben. Liu Hui war Manager des Pekinger Büros der Firma mit Sitz in Shenzhen in Südchina. Wie informierte Kreise berichteten, hat ihn sein Chef auf Intervention der Polizei entlassen. Hintergrund sei die Verärgerung der Behörden über Besuche von Aktivisten und Journalisten bei seiner Schwester.
(Quelle: salzburg24)