Der Pilot Jörg M. gab an, die Fluggesellschaft habe sich am 31. Mai mit ihm in Verbindung gesetzt und behauptet, man sei informiert worden, dass seine Maschine entführt worden sei. Zu diesem Zeitpunkt befand er sich mit zwei kasachischen Diplomaten, Schlabajew und ihrer Tochter in russischem Luftraum. "Ich antwortete, dass ich nichts Sonderbares an Bord bemerkt hatte. In diesem Moment sagte mir der kasachische Konsul in Italien, wen ich an Bord hatte: Die Familie eines weltweit gesuchten Kriminellen."
Unklar ist, wer die österreichische Privatfirma angerufen und über eine Entführung der Maschine berichtet hatte. Die Ermittler schließen nicht aus, dass Ablyazov selber, oder einer seiner Mitarbeiter Avcon benachrichtigt haben könnten. Das könnte als verzweifelter Versuch gewesen sei, die Repatriierung seiner Frau zu verhindern, vermutet "La Repubblica".
"Ich habe von meiner Gesellschaft den Befehl erhalten, die Maschine weiterhin auf Kurs zu halten, aber nicht auf der vereinbarten Route weiterzufliegen. Ich war bereits in Russland, ich hatte erst vor kurzem die Türkei verlassen und war wenige Kilometer vom kasachischen Flugraum entfernt. Ich habe die beiden Diplomaten an Bord über die Geschehnisse informiert und sie schienen mir nicht erschrocken. Kurz danach informierte ich Wien, dass alles in Ordnung war und ich erhielt den Befehl, die Reise fortzusetzen", berichtete der Pilot.
Die Frau und die Tochter Ablyazovs wurden von der italienischen Polizei gezwungen, in das Flugzeug zu steigen, das sie nach Astana brachte. Die Abschiebung sorgt in Italien für Empörung.
(Quelle: salzburg24)