Zuvor hatten auch Kabinettsmitglieder die drohende Strafe für die größte französische Bank als überzogen kritisiert. "Die Summe, die in der Presse kursiert, ist aus unserer Sicht nicht gerechtfertigt", sagte Finanzminister Michel Sapin dem Fernsehsender France 2. Außenminister Laurent Fabius hatte die - für ein europäisches Institut - rekordverdächtige Strafe als unangemessen und unfair bezeichnet.
Hintergrund sind mutmaßliche Verstöße von BNP Paribas gegen Iran-Sanktionen, mit denen die USA die Islamische Republik im jahrelangen Atomstreit zum Einlenken bringen wollten. Auch andere Geldhäuser wie die Deutsche Bank werden diesbezüglich überprüft. Mehreren Instituten wurden bereits Strafen aufgebrummt, darunter Standard Chartered aus Großbritannien.
Wie mit den Verhandlungen vertraute Personen sagten, könnten auf BNP Paribas Kosten von mehr als zehn Mrd. Dollar zukommen. Die Summe entspricht in etwa dem Vorsteuerergebnis der Bank im vergangenen Jahr. Zudem droht der Verlust der wichtigen US-Lizenz. Die drohende Strafe könnte auch Gesprächsthema bei dem Treffen von Hollande und Obama am Donnerstag sein. Anlass des Obama-Besuchs ist der Jahrestag der Alliierten-Landung in der Normandie im Zweiten Weltkrieg, der sich am Freitag zum 70. Mal jährt.
(Quelle: salzburg24)