Geplant ist die Unterzeichnung einer Abmachung, die als Fahrplan für die weitere technische Zusammenarbeit dienen soll. Darin soll es auch um Inspektionen von Militäranlagen gehen.
Der iranische Vizeaußenminister Araqchi hatte Amano letzten Monat in Wien getroffen und ihn persönlich nach Teheran eingeladen. Araqchi sprach von einer neuen Ära der Zusammenarbeit mit der IAEA, in der die Probleme in kürzester Zeit ausgeräumt werden könnten. Dagegen hatte Amano klar gemacht, dass den Worten nun auch Taten folgen müssten. Wichtig sei, dass konkrete Fortschritte erzielt und eine Reihe sehr komplizierter Fragen gelöst würden.
Eine der komplizierten Fragen ist die Inspektion der Militäranlage Parchin im Südosten Teherans. Die IAEA fordert Zugang zu dieser Anlage. Westliche Geheimdienste vermuten, dass dort Experimente zur Entwicklung von Atomsprengköpfen stattgefunden haben.
Araqchi hatte ein Nachgeben in diesem Punkt vorerst ausgeschlossen. Erst bedürfe es einer "geeigneten politischen Atmosphäre". Um diese zu schaffen, müssten das Recht des Irans auf ein ziviles Atomprogramm anerkannt und zumindest Teile der Wirtschaftssanktionen aufgehoben werden, forderte Araqchi.
Ein solches politisches Abkommen - zumindest in Form einer Übergangslösung - schien bei dem dreitägigen Atomtreffen in Genf in Reichweite. Ein Durchbruch blieb aber aus. Beide Seiten wollen die Gespräche bei einem weiteren Treffen in Genf am 20. November fortsetzen.
Der Iran wird verdächtigt, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms an Nuklearwaffen zu arbeiten. Der iranische Außenminister Zarif hatte versichert, mit einem Abkommen könnten alle Sorgen des Westens ausgeräumt werden. Das würde nicht nur eine Inspektion der Parchin-Anlage bedeuten, sondern auch eine Rückkehr zum IAEA-Zusatzprotokoll. Damit hätten die Wiener Inspektoren einfacheren Zugang zu iranischen Atomanlagen.
(Quelle: salzburg24)