Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz hat massive Angriffe auf Zivilisten und gezielte Morde an humanitären Helfern in Syrien und anderen Konfliktgebieten beklagt. In wachsendem Maße würden unter Missachtung des humanitären Völkerrechts selbst Krankenhäuser, Schulen oder religiöse Einrichtungen für bewaffnete Einsätze missbraucht, erklärte IKRK-Präsident Peter Maurer am Donnerstag in Genf.
Durch Geiselnahmen und Mordanschläge sei der Einsatz für viele Nothelfer in Krisengebieten so gefährlich wie seit langem nicht mehr, heißt es im Jahresbericht der Organisation für 2012. So wurden 2012 allein im Bürgerkriegsland Syrien sieben Freiwillige des Syrischen Roten Halbmondes getötet, mit dem das IKRK zusammenarbeitet. Insgesamt war das IKRK 2012 mit den schwersten Sicherheitsproblemen für Helfer seit neun Jahren konfrontiert.
Maurer bezeichnete den oft nur sehr schwierigen Zugang zu Notleidenden sowie die vielerorts problematische Sicherheitslage für Helfer als die schwersten Hindernisse für die humanitäre Arbeit. Zugleich beklagte der IKRK-Präsident "mangelnden Respekt für das humanitäre Völkerrecht durch die an Konflikten beteiligten Parteien".