Ein konkretes Ultimatum stellte er aber nicht. Drei Stunden nach der Rede beschossen Kampfhubschrauber die nördlichen und östlichen Stadtteile, wie Einwohner berichteten. Ob dies der Auftakt für eine Militäroffensive war, blieb zunächst unklar.
Die irakische Armee hat um Falluja einen lockeren Belagerungsring gezogen, nachdem die sunnitischen Extremisten der Bewegung Islamischer Staat im Irak und der Levante (ISIL) am 1. Jänner einmarschiert waren. Eine Offensive der Armee hat die von Schiiten dominierte Regierung aber bisher vermieden, um die Spannungen mit den Sunniten nicht noch weiter anzuheizen.
Die überwiegend sunnitischen Einwohner Fallujas sympathisieren nicht mit Malikis Regierung, sind aber auch überwiegend keine Anhänger der radikal-sunnitischen ISIL. Bereits von 2005 bis 2006 hatten radikale Sunniten die Kontrolle über die Stadt übernommen und dort ein streng islamisches Regime errichtet. 2004 hatten US-Truppen heftige Angriffe gegen Aufständische in Falluja geführt. Zehntausende Einwohner flüchteten damals aus der Stadt.
Maliki setzt nun offenbar auf die Erinnerung an die damaligen Ereignisse und mahnte die Bewohner, selbst gegen die Extremisten vorzugehen, um eine Offensive des Militärs und damit große Verluste und viele Opfer zu vermeiden. Bisher sind jedoch alle Bemühungen um eine Verhandlungslösung gescheitert.
Nach der gewaltsamen Räumung eines sunnitischen Protestlagers in der Provinz Anbar im Dezember eskalierte dort die Gewalt. Rebellen kontrollieren seitdem die Stadt Falluja und Teile von Ramadi.
(Quelle: salzburg24)