Die Aussagen sind offenbar zur Beruhigung der Hardlinger im Iran gedacht, die mit der jüngsten Charmeoffensive von Präsident Rohani in New York nicht einverstanden sind. Rohani hatte bei der UN-Vollversammlung versöhnliche Töne angeschlagen und betont, eine rasche Lösung im Streit um das iranische Atomprogramm anzustreben. Vor seinem Rückflug am Freitag hatte er ein kurzes Telefonat mit US-Präsident Obama geführt.
Bei seiner Ankunft in Teheran wurde Rohani von begeisterten Anhängern, aber auch wütenden Gegnern empfangen, die Schuhe und Eier nach ihm warfen. "Nieder mit Amerika" und "keine Kompromisse mit den USA, sondern nur Kampf", skandierten die Protestteilnehmer.
Vizeaußenminister Araqchi versicherte, es sei noch ein weiter Weg zu gehen, bevor eine Verständigung mit den USA erreicht werden könne. "Außerdem haben wir unsere Zweifel", betonte er. Araqchi verwies darauf, dass Revolutionsführer Ayatollah Ali Khamenei erklärt habe, dass man hinsichtlich von Gesprächen mit den USA nicht optimistisch sein könne. Der Oberste Führer sei allerdings nicht dagegen, diesen Weg zu beschreiten.
Das Angebot des Weißen Hauses auf ein persönliches Treffen zwischen Obama und Rohani habe der iranische Präsident abgelehnt, so der Vizeminister. Angesichts der langen Geschichte der Spannungen zwischen beiden Ländern würde eine solche Begegnung "viele Komplikationen" beinhalten, sagte Araqchi. Daraufhin sei die Idee aufgekommen, dass die beiden Präsidenten miteinander telefonieren. Es war das erste direkte Gespräch eines amerikanischen und iranischen Präsidenten seit der Islamischen Revolution 1979.
(Quelle: salzburg24)