Nach den Worten eines hohen US-Regierungsbeamten muss der Iran seinen optimistischen Worten über ein mögliches Abkommen nun harte Entscheidungen folgen lassen. Die internationale Gemeinschaft sei nicht bereit, falsche Kompromisse einzugehen. Der Iran müsse konsequent die Technik seiner Atomanlagen den auch von Teheran betonten friedlichen Zwecken anpassen.
Insbesondere müsse der Iran seine Kapazität zur Urananreicherung drastisch reduzieren, meinte der US-Regierungsbeamte. Das bedeute, dass Teheran nur einen kleinen Teil seiner Anreicherungszentrifugen behalten könne, die für die Herstellung nuklearen Brennstoffs benötigt werden.
Der Iran verfügt derzeit über 19.000 Zentrifugen, von denen etwa 10.000 in Betrieb sind. Künftig will der Iran aber noch weit mehr davon zur Verfügung haben. Das erweckt im Westen Misstrauen. "Wieso braucht man derart viele Zentrifugen für ein rein ziviles Atomprogramm?", fragen sich viele. Je mehr Gaszentrifugen ein Land besitzt, desto rascher kann es Uran-235 bis zur Waffenfähigkeit anreichern.
Bis zum 20. Juli wollen die Verhandlungspartner einen Vertrag ausarbeiten. Eine Einigung soll verhindern, dass der Iran eine Atombombe baut und zugleich dafür sorgen, dass die Wirtschaftssanktionen gegen Teheran schrittweise aufgehoben werden.
Neben technischen Fragen unter anderem zum Umfang der Urananreicherung ist auch die Laufzeit eines Vertrags umstritten. Alle Seiten betonen bisher den Willen zu einer Einigung. Ob die Gespräche gegebenenfalls auch nach dem 20. Juli fortgeführt würden, ließen die USA offen. Für eine solche Verlängerung sei das Einverständnis aller Partner nötig, betonte jüngst US-Außenminister John Kerry.
(Quelle: salzburg24)