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Iran gibt grünes Licht für Atom-Deal

Irans oberster geistlicher Führer Ali Khamenei
Veröffentlicht: 03. Juli 2014 15:40 Uhr
Die beiden mächtigsten Männer im Iran, der Oberste Geistliche Führer Ayatollah Seyed Ali Khamenei und Schlichtungsratschef Ayatollah Ali Akbar Hashemi-Rafsanjani haben grünes Licht für einen Atom-Deal mit dem Westen gegeben. Derzeit läuft die sechste Runde der Wiener Atomgespräche zwischen dem Iran und den fünf UNO-Vetomächten plus Deutschland. Dabei soll ein endgültiges Abkommen erreicht werden.

Zehn Jahre dauert der Konflikt rund um die iranische Urananreicherung. Laut Khamenei und Hashemi-Rafsanjani ist der Iran bereit, den Konflikt beizulegen, wenn die andere Seite auch entsprechende Schritte setze, so der Tenor der beiden laut iranischen Medien. "Wir haben nichts zu verstecken und Ayatollah Khamenei hat mehrmals unterstrichen, dass Atomwaffen eine Sünde seien und wir daher keine anstreben. Dementsprechend sind wir auch bereit, die westlichen Bedenken zu widerlegen, wenn auch die andere Seite auf uns zugeht", erklärte Rafsanjani.

Khamenei wiederum unterstrich, dass das Nuklearteam rund um Außenminister Mohammad Javad Zarif seine volle Unterstützung habe und er ihm vertraue, dass er die Rechte der iranischen Nation nicht vergesse. Ferner habe er nichts gegen einen Deal, wenn er im Rahmen der "Roten Linien" sei, so Khamenei. Eine dieser roten Linien sei die friedliche Nutzung der Nukleartechnologie bzw. Forschung.

Experten vermuten, dass die Rückendeckung der beiden mächtigsten Männer des Iran kurz vor der heikelsten Phase des Konflikts vor allem deswegen erfolgte, um die schmerzhaften westlichen Wirtschaftssanktionen schneller loszuwerden. Denn die Hardliner im Gottesstaat sind nach wie vor sehr skeptisch und warnen davor, sich vom Westen etwas "aufzwingen zu lassen".

Die sechste Runde der Wiener Atomgespräche wurde unterdessen am Donnerstag fortgesetzt worden. Im Tauziehen um ein endgültiges Abkommen erweist sich vor allem die Zahl der iranischen Zentrifugen als Knackpunkt. Zarif traf am Mittwoch und Donnerstag mit der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton sowie mit der amerikanischen, russischen und chinesischen Delegation zusammen und besprach das Rahmenprogramm und die Expertengruppen der Marathonverhandlungen bis zum 20. Juli.

Bei der Zentrifugenzahl etwa gibt es große Meinungsunterschiede. Ein iranischer Diplomat meinte, dass sein Land 50.000 Zentrifugen brauche und nicht 49.999 und davon auch nicht abrücken werde. Die Uran-Anreicherungszentrifugen stehen im Mittelpunkt der Besorgnisse der internationalen Gemeinschaft: Mit einer großen Anzahl wäre es leichter und schneller möglich, Uran bis zur Waffenfähigkeit anzureichern.

Der Westen, insbesondere aber Frankreichs Außenminister Laurent Fabius, will von dem Golfstaat eine deutliche Reduktion der Zentrifugenanzahl. Wenn das Nuklearprogramm tatsächlich friedlich sei, dann gebe es auch keine Veranlassung so viele Zentrifugen zu betreiben. Derzeit hat der Iran mehr als 19.000 Zentrifugen und betreibt 10.000 davon.

Der Westen verdächtigt den Iran unter dem Deckmantel einer friedlichen Atomprogramms heimlich an Nuklearwaffen zu arbeiten. Teherans Führung dementiert dies. Bei den Atomverhandlungen ist es das vorrangige Ziel des Iran, eine Aufhebung der internationalen Sanktionen zu erreichen, die die Wirtschaft des Landes stark belasten. Gleichzeitig will Teheran möglichst wenig Abstriche von seinem Atomprogramm machen und es in seiner Substanz erhalten.

(Quelle: salzburg24)

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