Netanyahu erklärte demzufolge auch, dass die tragischen Folgen des Einsatzes nicht beabsichtigt gewesen seien. Erdogan habe die Entschuldigung angenommen, berichteten türkische Medien. Israel habe Entschädigungszahlungen für die Hinterbliebenen zugesagt. Beide Seiten seien auch übereingekommen, wieder Botschafter auszutauschen.
"Nachdem eine israelische Untersuchung operative Fehler ans Licht gebracht hat, entschuldigte sich der (israelische) Ministerpräsident für alle Fehler, die zum Verlust von Menschenleben führten", hieß es aus Netanyahus Büro.
Das Telefonat mit Erdogan habe Netanyahu vom Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv aus noch direkt vor der Abreise des US-Präsidenten Obama unter dessen Beteiligung geführt. Obama hatte sich wiederholt für eine Verbesserung der Beziehungen zwischen beiden Ländern ausgesprochen. Ob er aktiv zwischen beiden Seiten vermittelte, war zunächst unbekannt. Erdogan hatte eine Entschuldigung Israels und Wiedergutmachung zur Voraussetzung einer Normalisierung der Beziehungen gemacht.
Bei dem israelischen Einsatz gegen das türkische Schiff "Mavi Marmara" waren im Mai 2010 insgesamt neun türkische Aktivisten getötet worden. Die einst guten Beziehungen zwischen beiden Ländern lagen seit dem Zwischenfall auf Eis. Die islamisch-türkische Stiftung für humanitäre Hilfe (IHH) hatte die "Mavi Marmara" gechartert. Zusammen mit anderen Schiffen sollte sie als "Solidaritätsflotte" Israels Seeblockade des Gaza-Streifens durchbrechen und 10.000 Tonnen Hilfsgüter zu den Palästinensern bringen.
(Quelle: salzburg24)