Die Festnahmen wurden auf die Stadt Nablus, die als Hamas-Hochburg gilt, ausgedehnt. Zuvor waren vor allem in der Gegend von Hebron, wo die Kidnapper vermutet werden, Hamas-Mitglieder festgenommen worden. Auch in Jenin, das weiter nördlich liegt, durchkämmte ein Großaufgebot von Soldaten ganze Stadtviertel, um Hinweise auf den Aufenthaltsort der drei Religionsschüler zu bekommen, die seit Donnerstagabend vermisst werden. Nach Medienberichten erwägt Israel außerdem die Verbannung von Hamas-Mitgliedern aus dem Westjordanland in den Gazastreifen.
Offiziellen Angaben zufolge wurden allein am Dienstag 40 Hamas-Mitglieder festgenommen. Damit stieg die Gesamtzahl der Festnahmen seit Freitag auf mehr als 200. Gestützt auf Geheimdienstinformationen macht Regierungschef Benjamin Netanyahu die radikale Gruppe für die Entführung der Jugendlichen verantwortlich. Hamas ist seit kurzem Teil der palästinensischen Einheitsregierung, weshalb auch der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas durch die Entführung unter Druck gerät.
In ganz Israel ist die Anteilnahme für das Schicksal der Seminaristen aus einer jüdischen Siedlung nahe Hebron groß. Auf T-Shirts, Autoaufklebern, Transparenten und im Internet zeigen zahlreiche Menschen unter dem Motto "Bring back our boys" Anteilnahme. Das Motto lehnt sich an die weltweite Kampagne für die von Islamisten in Nigeria verschleppten Mädchen an.
(Quelle: salzburg24)