Israels Wohnungsbauminister Uri Ariel kündigte an, man werde die Bautätigkeit noch verstärken. Die Palästinenser haben für diesen Fall mit einem Abbruch der Gespräche gedroht.
Die Verhandlungsteams beider Seiten wollten sich bei dem Gespräch am Mittwochabend hinter verschlossenen Türen nach Medienberichten zunächst auf eine Tagesordnung und die Reihenfolge der Verhandlungspunkte einigen. Der US-Gesandte Martin Indyk wolle sich von Zeit zu Zeit an den Verhandlungen beteiligen, hieß es. Es ist die zweite Runde der Friedensgespräche, die vor zwei Wochen in Washington begonnen hatten. Ziele sind ein Friedensabkommen binnen neun Monaten und ein unabhängiger Palästinenserstaat.
Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete am Mittwoch, Israel wolle den Palästinensern als weitere Geste des guten Willens die Leichen Dutzender militanter Palästinenser übergeben. Es handle sich um die Leichen von Palästinensern, die an Terroranschlägen auf Israelis beteiligt gewesen und in Israel begraben seien, hieß es.
Nur Stunden vor den Gesprächen bombardierte die israelische Luftwaffe in der Nacht zum Mittwoch erneut Ziele im Gazastreifen. Als Reaktion auf einen vorherigen Raketenangriff militanter Palästinenser auf die Grenzstadt Sderot seien verdeckte Abschussrampen im Norden des Palästinensergebiets angegriffen worden, hieß es in einer Mitteilung der Armee.
Die Luftangriffe erfolgten nur kurz nach der Freilassung von 26 Langzeithäftlingen in den Gazastreifen und das Westjordanland, die dort von Hunderten jubelnden Menschen empfangen wurden. Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas traf elf Freigelassene persönlich in seinem Amtssitz in Ramallah. "Wir begrüßen unsere Brüder, die die Dunkelheit der Gefängnisse in Richtung des Lichts der Freiheit verlassen haben", sagte er.
Die Freilassung der ersten Gruppe von insgesamt 104 Häftlingen sollte den Weg für eine Fortsetzung der Friedensgespräche ebnen. Der palästinensische Sprecher für den Verhandlungsprozess, Yasser Abed Rabbo, warnte aber am Mittwoch erneut vor einem Scheitern der Gespräche, sollte Israel die Siedlungen weiter ausweiten.
(Quelle: salzburg24)