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Israelische Bodenoffensive in Gazastreifen

Israelische Panzer rücken in Gazastreifen vor
Veröffentlicht: 18. Juli 2014 09:09 Uhr
Zehn Tage nach Beginn seiner Luftangriffe im Gazastreifen hat Israel auch Bodentruppen in das Palästinensergebiet geschickt. Nach Angaben palästinensischer Rettungskräfte wurden in der Nacht rund 20 Palästinenser durch Panzerbeschuss getötet, darunter ein fünf Monate altes Baby. UNO-Generalsekretär Ban und die USA forderten Israel auf, mehr für den Schutz von Zivilisten im Gazastreifen zu tun.

Nach einer kurzzeitigen Feuerpause hatte das israelische Sicherheitskabinett am Donnerstag den Beschluss für die Bodenoffensive gefasst. Wie der Armeesprecher Arye Shalikar sagte, sind die Soldaten im Norden, Süden und Osten des Gazastreifens im Einsatz. Das Ziel sei die "Infrastruktur" der Hamas. Dabei gehe es unter anderem um die Tunnel, die die Hamas als Waffenlager und für Anschläge in Israel nutzt.

Die israelische Regierung gab außerdem grünes Licht für die Mobilisierung von weiteren 18.000 Reservisten. Damit können nun insgesamt rund 65.000 Reservisten eingezogen werden.

Israel fliegt bereits seit Dienstag vergangener Woche Luftangriffe auf den Gazastreifen, um den anhaltenden Raketenbeschuss von dort zu stoppen. Seit dem 8. Juli fielen der Gewalt laut Rettungskräften mehr als 250 Palästinenser zum Opfer. Zudem wurde ein Israeli getötet.

In der Nacht zum Freitag wurden mindestens elf Palästinenser getötet, wie Rettungskräfte mitteilten. Die Angriffe ereigneten sich demnach in Rafah, Khan Younis und Beit Hanoun.

Ban sagte, er bedauere, dass "ein bereits gefährlicher Konflikt nun noch weiter eskaliert ist". Israel müsse nun noch "weit mehr tun, um zivile Opfer zu vermeiden". Für den Konflikt zwischen Israel und der Hamas gebe es "keine militärische Lösung".

US-Außenminister John Kerry forderte in einem Telefonat mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanyahu, die Bodenoffensive müsse sich "zielgerichtet" gegen die Tunnel richten. Eine "weitere Eskalation" der Lage müsse vermieden und der Waffenstillstand von 2012 "so schnell wie möglich" wieder hergestellt werden.

Auch die in dem Konflikt vermittelnde ägyptische Regierung verurteilte die weitere "Eskalation" des Konflikts. In einer Mitteilung rief das Außenministerium in Kairo beide Seiten erneut dazu auf, den Vorschlag eines Waffenstillstands schnellstmöglich zu akzeptieren.

Hamas-Chef Khaled Mashaal sagte, die israelische Bodenoffensive sei "zum Scheitern verurteilt". Was Israel nicht durch seine Angriffe aus der Luft und von See aus erreicht habe, werde es auch nicht durch Bodentruppen erreichen, sagte Mashaal, der seit 2012 in Doha im Exil lebt.

Hamas-Sprecher Fauzi Barhoum erklärte, Israel werde "einen hohen Preis" für seine Angriffe zahlen. Der Beginn der Bodenoffensive sei eine "gefährliche Etappe" in dem Konflikt und habe "unberechenbaren" Folgen. Die Hamas sei "zur Konfrontation bereit".

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas forderte Israel dazu auf, die Bodenoffensive zu stoppen. Der Einsatz werde nur zu noch "mehr Blutvergießen" führen und die Bemühungen um ein Ende der Gewalt "verkomplizieren", sagte er laut der äyptischen Nachrichtenagentur MENA in Kairo.

(Quelle: salzburg24)

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