S24 Archiv

Japanische Parlamentarier an umstrittenem Schrein

Der Schrein erregt immer wieder Unmut
Veröffentlicht: 22. April 2014 13:12 Uhr
Fast 150 japanische Abgeordnete haben am Dienstag den umstrittenen Yasukuni-Schrein in Tokio besucht, in dem die Kriegstoten des Landes geehrt werden. Dies dürfte die Beziehungen zwischen den Staaten der Region erneut belasten und auch die mehrtägige Asien-Reise von US-Präsident Barack Obama dürfte davon beeinflusst werden.

Es habe sich um Mitglieder beider Kammern des Parlaments gehandelt, sagte ein als Sprecher der Gruppe fungierender Abgeordneter. Insgesamt hätten sich 146 Parlamentarier zu dem Schrein begeben. Der Besuch erfolgte einen Tag vor der Ankunft Obamas zu einem Staatsbesuch in Japan.

Erst am Montag hatte der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe einen als heilig geltenden Masakaki-Baum an den Schrein gespendet. Der Yasukuni-Schrein ist umstritten, weil dort mit Japans 2,5 Millionen Kriegstoten auch 14 verurteilte Kriegsverbrecher geehrt werden. Für viele Japaner ist ein Spaziergang über die von Kirschbäumen gesäumten Steinwege der Anlage allerdings eine unpolitische Tradition - vor allem während des Frühlingsfestes, das am Dienstag begann.

Chinesen und Koreaner, deren Länder von Japan im Zweiten Weltkrieg besetzt waren, sehen in dem Schrein eine Verherrlichung der dunkelsten Kapitel der japanischen Geschichte. Besuche von Mitgliedern der japanischen Regierung in dem Schrein sorgen in den Nachbarländern daher immer wieder für Empörung.

China protestierte am Dienstag gegen den Besuch der japanischen Abgeordneten. Chinesische Staatsmedien sprachen am Dienstag von einer "Provokation". Der Sprecher des Außenministeriums, Qin Gang, sagte, Japan schade sich mit dem Schrein und den Pilgergängen zunehmend selbst.

Die mit Japan heute verbündete US-Regierung hatte sich im Dezember vergangenen Jahres "enttäuscht" gezeigt, als Abe persönlich den Schrein besuchte. Im Zweiten Weltkrieg waren die USA noch Kriegsgegner Japans gewesen.

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

22.10.2018
S24 Archiv

Laudamotion schließt Station in Salzburg

Von Nicole Schuchter
15.10.2018
S24 Archiv

Auto brennt in Anif völlig aus

Von Jacqueline Winkler
Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken