Kerry will beide Seiten zur Wiederaufnahme direkter Friedensverhandlungen bewegen. Diese wurden 2010 im Streit über jüdische Siedlungen im Westjordanland abgebrochen. Der Disput steht auch jetzt neuen Gesprächen im Weg.
"Ich glaube, dass mit ein bisschen mehr Arbeit der Beginn von finalen Verhandlungen in Reichweite sein könnte", sagte Kerry vor seiner Abreise vom Flughafen Tel Aviv. Sowohl Netanyahu als auch Abbas hätten ihn darum gebeten, schon bald in den Nahen Osten zurückzukehren. "Das ist ein Zeichen, dass sie meinen vorsichtigen Optimismus teilen."
Nach einem nächtlichen Marathongespräch mit Netanyahu kam der US-Politiker am Sonntag auch noch einmal in Ramallah mit Abbas mit zusammen. Dabei habe es zwar Fortschritte gegeben, aber keinen Durchbruch, sagte Palästinenser-Unterhändler Erekat. Mit Netanyahu hatte Kerry zuvor in einem Jerusalemer Hotel bis Sonntag kurz vor vier Uhr in der Früh (Ortszeit) geredet, wie das Außenministerium in Washington mitteilte.
Netanyahu bekräftigte anschließend seinen Standpunkt, dass Israel sofort zu Verhandlungen mit den Palästinensern bereit sei - allerdings ohne Vorbedingungen. Die Palästinenser fordern dagegen im Vorfeld den Stopp des Siedlungsbaus im Westjordanland und in Ost-Jerusalem. Auf diese von Israel 1967 eroberten Gebiete beharren die Palästinenser als Teil eines künftigen eigenen Staates.
(Quelle: salzburg24)