Alle Aktionen wurden bereits eingestellt, die Dienstverträge aufgelöst, die Büroräume gekündigt. Die beiden Länder sollen in Zukunft von der Landesstelle Vorarlberg mitbetreut werden. Zweigstellen in anderen Bundesländern sind offenbar nicht betroffen, in Oberösterreich wurde das KFV-Büro allerdings bereits vor Monaten aufgelöst. Die Kooperationspartner in den Ländern zeigten sich von dem Aus in einer ersten Stellungnahme wenig begeistert.
KFV-Sprecher Christoph Feymann bestätigte am Dienstag gegenüber der APA die Schließungen. "An unseren Leistungen und am Angebot wird sich aber nichts ändern." Man wolle Kompetenzen bündeln und Synergien nutzen. Um Einsparungen sei es nicht gegangen. "Zugleich verbleiben die Büros für verkehrspsychologische Untersuchungen in den Ländern", so Feymann. Wie viele Mitarbeiter betroffen sind, wollte der Sprecher nicht sagen: "Darüber gibt es keine Auskunft."
Ein Insider zeigte sich vor allem von der Geschwindigkeit und Vehemenz überrascht, mit der das KFV nun diesen Schritt gesetzt hat. Allerdings sei bereits vor gut zwei Jahren damit begonnen worden, den Landesstellen Kompetenzen wegzunehmen und den Personalstand zunehmend auszudünnen.
Friedrich Schmidhuber, der Leiter der Landesverkehrsabteilung der Salzburger Polizei, bedauerte im APA-Gespräch die Schließung des Salzburger Büros: "Verkehrssicherheit bedeutet eben nicht nur Strafen, es geht auch um Information und Prävention. Da hat die Zusammenarbeit mit dem KFV ausgezeichnet funktioniert." Schmidhuber verwies auf eine Reihe von erfolgreichen Aktionen, wie "Mach dich sichtbar" für mehr Sicherheit am Schulweg oder "Zu viel Gas beißt jung ins Gras" für Tempo-Sensibilität jugendlicher Mopedlenker.
"Wir haben über Jahrzehnte gemeinsam mit dem Kuratorium am Verkehrssicherheitsprogramm 'Gib8!' zusammengearbeitet", sagte auch Erich Lobensommer, Geschäftsführer des ÖAMTC-Salzburg. "Der Wegfall ist ein Verlust. Der Kontakt kann von Vorarlberg nicht so intensiv sein wie von Salzburg aus. Das ist eine Schwächung der Verkehrssicherheit, das kann nicht gut sein."
Das Kuratorium für Verkehrssicherheit ist ein 1959 gegründeter privater Verein zur Unfallprävention. Zu den Hauptmitgliedern zählen neben privaten Versicherungsunternehmen auch die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt AUVA und die beiden Verkehrsclubs ARBÖ und ÖAMTC. (APA)
(Quelle: salzburg24)