Schalli erklärte am Mittwochnachmittag, er habe viel Übereinstimmung mit den Positionen der Freiheitlichen gefunden. Zudem "ist das Leben als wilder Abgeordneter im Landtag nicht leicht", begründete Schalli bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit FPÖ-Parteichef Ragger und FPÖ-Klubobmann Leyroutz seinen Schritt.
"Es ist unser Ziel, jeden vernünftigen Politiker zur FPÖ zu ziehen und die vernünftigen Kräfte des Landes zu bündeln", sagte Ragger. Schalli sei als "unabhängiger Mandatar" in den freiheitlichen Klub aufgenommen worden. "Es ist erfreulich, dass wir Zuwachs bekommen haben", sagte Klubobmann Leyroutz. Mit Schalli habe er schon bisher "viele Übereinstimmungen" gefunden. Ob die Abgeordnetenförderung Schallis nun dem FPÖ-Klub zugutekommt, war vorerst unklar.
Schalli erklärte, Köfer habe ihm bei einer Klubsitzung vor zwei Tagen eine rund 18 Jahre zurückliegende Verurteilung vorgehalten. "Da wurde von schwerem Betrug geredet, was überhaupt nicht den Tatsachen entspricht", so Schalli. Es habe sich damals vielmehr um eine arbeitsrechtliche Causa gehandelt, zudem sei die Sache längst verjährt und dürfe ihm daher auch nicht vorgeworfen werden. Er werde daher rechtliche Schritte gegen Köfer ergreifen.
Der zweite Grund sei ein privater: "Herr Köfer hat im Sommer ein Verhältnis mit meiner Frau angefangen." Er, Schalli, habe von seiner Tochter den Schriftverkehr zwischen seiner Frau und Köfer ausgehändigt bekommen. Der Abgeordnete wirft Köfer zudem vor, mit dem Landesrats-Dienstwagen in seiner Dienstzeit zu einem Schäferstündchen nach Villach gefahren zu sein. Köfer bestreitet diesen Vorwurf. Auch die Noch-Frau von Schalli dementiert ein Verhältnis. Sie habe mit Köfer lediglich einen "losen E-Mail-Kontakt" gehabt, ließ Cornelia Schalli über ihre Anwältin wissen. Dieser Kontakt sei jedenfalls kein Grund zur Zerrüttung der Ehe gewesen, hieß es in der Stellungnahme.
Das Team Stronach verliert durch den Austritt Schallis den Klubstatus im Landtag und viel Geld. Bei der Klubförderung sind es rund 76.000 Euro, bei der Parteienförderung etwa 200.000 Euro pro Jahr. Schalli war nach der Nationalratswahl von Frank Stronach zum Kärntner Parteiobmann ernannt worden und hatte Köfer damit abgelöst. Nach Abspaltungsdrohungen der Kärntner wurde schließlich als Kompromiss Krainer zur Parteichefin gemacht.
(Quelle: salzburg24)