Was die Nachrücker angeht, sind jeweils jene zum Zug gekommen, die von der Listenzusammenstellung her logisch waren. Allerdings hatte es starke Bemühungen gegeben, die Steirer zu einem Verzicht auf eines ihrer Nachrücker-Mandate zu bewegen, um den Weg für den Chef des SPÖ-Wirtschaftsverbands Ex-Staatssekretär Christoph Matznetter frei zu machen.
Konkret ging es darum, dass mit Hakel und Greiner gleich zwei Steirerinnen über die Bundesliste nachrücken dürfen. Im Vorstand war man dem Vernehmen nach am Freitag eher der Meinung, dass eine der beiden verzichten sollte, um Matznetter, immerhin Finanzreferent der Partei und führender Wirtschaftsexperte der SPÖ, wieder in den Nationalrat zu bekommen. Die Entscheidung oblag letztlich Kanzler Werner Faymann, der aber Hakel im Wort war, und Landeshauptmann Franz Voves, der Greiner weiter unterstützte. Für Matznetter blieb somit letztlich nur der Platz auf der Ersatzbank, sprich er kann nur nachrücken, wenn während der Legislaturperiode jemand vor ihm auf der Bundesliste Platzierter ausscheidet.
Die Mandate im ÖVP-Klub nach der Angelobung der neuen Regierung sind fix vergeben: Die vier nicht mehr in der Regierung vertretenen Minister der ÖVP werden allesamt ihre Parlamentsmandate annehmen. Auch die Nachbesetzungen für die seit Montag angelobten Regierungsmitglieder sind geregelt.
Das nach dem Wiedereinzug von Reinhold Mitterlehner (ÖVP) in die Bundesregierung freigewordene Nationalratsmandat erhält nun der Bürgermeister von Lambrechten (Bezirk Ried im Innkreis), Manfred Hofinger (43). Das hat der oberösterreichische Parteivorstand am Montag einstimmig beschlossen. Nicht zum Zug kommt damit Kathrin Kühtreiber-Leitner. Bei der Nationalratswahl hatte Hofinger mit 4.057 Vorzugsstimmen das viertbeste Ergebnis aller ÖVP-Kandidaten des Bundeslandes erzielt, hieß es in einer Aussendung.
Dadurch dass sowohl die ehemalige Justizministerin Beatrix Karl als auch Ex-Finanzministerin Maria Fekter, der einstige Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle und der vormalige Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich die laufende Gesetzgebungsperiode als Abgeordnete bestreiten, gibt es im ÖVP-Klub relativ wenige Nachrücker. Der langjährige Gesundheitssprecher Erwin Rasinger sowie Behindertensprecher Franz-Joseph Huainigg bleiben durch den Verbleib von Sebastian Kurz und Michael Spindelegger in der Regierung im Parlament. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner folgt Friedrich Ofenauer.
(Quelle: salzburg24)