S24 Archiv

Lebenslange Haft für Terrorist "Carlos"

Schuldspruch in Paris für den Top-Terroristen
Veröffentlicht: 26. Juni 2013 21:40 Uhr
Lebenslang für den Terroristen "Carlos": Ein Berufungsgericht in Paris befand den 63-jährigen Venezolaner, der mit wirklichem Namen Ilich Ramirez Sanchez heißt, am Mittwoch für schuldig, in den achtziger Jahren vier Anschläge in Frankreich mit elf Toten und 150 Verletzten verübt zu haben. "Carlos" wird auch der Überfall auf die OPEC-Zentrale in Wien im Dezember 1975 mit drei Toten angelastet.

Die mitangeklagte 70-jährige Deutsche Christa Fröhlich wurde am Mittwoch in Paris wie bereits in der ersten Instanz freigesprochen.

Das Berufungsgericht folgte dem erstinstanzlichen Urteil vom Dezember 2011, gegen das "Carlos" in Berufung gegangen war, und bestätigte das höchstmögliche Strafmaß. Die Verteidigung kündigte umgehend an, erneut gegen das Urteil vorzugehen. Es gebe "nicht den Schatten eines Beweises", teilte sie mit.

Fröhlich wurde wie schon in erster Instanz freigesprochen. Sie war während des Berufungsprozesses nicht vor Gericht erschienen. Die Staatsanwaltschaft hatte eine 20-jährige Haftstrafe für die Deutsche gefordert.

"Carlos" sitzt schon seit 1994 in Frankreich im Gefängnis, er verbüßt eine lebenslange Haft wegen dreifachen Mordes. In dem aktuellen Verfahren musste er sich wegen vier Anschlägen auf Schnellzüge, einen Bahnhof und eine Zeitungsredaktion in Frankreich in den Jahren 1982 und 1983 verantworten. Laut Anklage wollte der selbsternannte "Berufsrevolutionär" damit seine deutsche Freundin Magdalena Kopp und den Schweizer Bruno Breguet freipressen, die 1982 mit Waffen und Sprengstoff in Paris festgenommen worden waren.

Den seit dem 13. Mai laufenden Berufungsprozess nutzte "Carlos" wie auch vorherige Verfahren als Bühne. In einem vierstündigen Schlusswort wies er am Mittwoch erneut jegliche Beteiligung an den Anschlägen von sich. Er sprach von einem "illegalen" Prozess gegen ihn und Beweisen, die von "Manipulatoren im Dienste der großen ausländischen Mächte gefälscht" worden seien.

Er betonte zudem erneut, er und seine Komplizen seien keine "Terroristen, sondern Kämpfer" gewesen. Den Ermittlungsrichter und den zuständigen Generalstaatsanwalt bezeichnete er als "Agenten der US-Botschaft".

Dem Venezolaner wird auch der Überfall auf die OPEC-Zentrale in Wien im Dezember 1975 angelastet, für den er nie verurteilt wurde. Bei dem Angriff kamen drei Menschen ums Leben.

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

22.10.2018
S24 Archiv

Laudamotion schließt Station in Salzburg

Von Nicole Schuchter
15.10.2018
S24 Archiv

Auto brennt in Anif völlig aus

Von Jacqueline Winkler
Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken