Unter den Opfern der Luftwaffen-Angriffe sind den Aktivisten zufolge mindestens 87 Kinder und 30 Frauen. Sie warfen Assad vor, er wolle mit dem Abwurf der mit dem Sprengstoff TNT gefüllten Fassbomben versuchen, die Moral der Bevölkerung zu brechen und sie gegen die Aufständischen aufzuhetzen. Ein Angehöriger der regierungstreuen Sicherheitskräfte sagte gegenüber Medienvertretern, die Armee weiche auf Luftangriffe aus, weil es ihr an Bodentruppen fehle. Er machte die Rebellen für die hohen Opferzahlen verantwortlich, weil sie sich in Wohngebieten verschanzten.
Die syrische Armee hatte in den letzten Wochen zunehmend von Aufständischen kontrollierte Gebiete zurückerobert. Beobachter vermuten, die Assad-Regierung versuche so, vor den im Jänner geplanten Friedensgesprächen in Genf die eigene Verhandlungsposition zu stärken. Assad bekräftige am Montag seine Sicht, dass es sich bei dem bewaffneten Widerstand um eine Verschwörung westlicher und arabischer Staaten handle, die islamistische Kämpfer unterstützten.
Das Sammelbecken der gemäßigten syrischen Opposition hat mit einem Boykott der geplanten Friedenskonferenz gedroht, sollten die Regierungstruppen ihre Luftangriffe auf Aleppo nicht stoppen. "Wenn die Luftangriffe des Assad-Regimes und dessen Versuche, die syrische Bevölkerung zu vernichten, weitergehen, dann reist die Koalition nicht nach Genf", erklärte der Generalsekretär der Syrischen Nationalen Koalition, Badr Jamus, am Montag.
Die Europäische Union kündigte am Montag an, zusätzlich zu bereits gezahlten Hilfsleistungen weitere 30 Millionen Euro für die Versorgung der Bürgerkriegsflüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Am Mittwoch hatte die EU-Kommission bereits 147 Millionen Euro aus einem Hilfsfonds für die Menschen in Syrien freigegeben. Der Fonds enthält insgesamt 400 Millionen Euro.
(Quelle: salzburg24)