Allein in Sarmada in der nordwestlichen Region Idlib seien 21 Menschen bei Luftangriffen ums Leben gekommen, unter ihnen auch Frauen. In dem seit mehr als drei Jahren andauernden Aufstand gegen Präsident Assad sehen sich die Rebellen häufig Angriffen der syrischen Luftwaffe ausgesetzt. Dabei werden auch immer wieder Zivilisten getötet.
Bei einem Autobombenanschlag an der Grenze zur Türkei wurden in Syrien nach Angaben von Aktivisten mindestens 29 Menschen getötet. Der Attentäter habe sein Auto auf einem Parkplatz am Grenzübergang Bab al-Salam in die Luft gesprengt, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Mehrere Dutzend Menschen, unter ihnen Frauen und Kinder, seien verletzt worden. Aktivisten veröffentlichten im Internet Bilder von verbrannten Leichen und schockierten Zeugen.
In einem Tunnel unter einem Stützpunkt der syrischen Armee zündeten Rebellen nach eigener Darstellung rund 60 Tonnen Sprengstoff. Durch die Wucht der Detonation wurde ein Hügel in der Basis Hunderte Meter in die Luft geschleudert, wie auf Videoaufnahmen zu sehen ist, die von einem Rebellenkommandanten am Donnerstag verbreitet wurden.
Über die Zahl der Opfer im Stützpunkt Wadi al-Deif in der Provinz Idlib war zunächst nichts bekannt. Der Befehlshaber der Islamischen Front erklärte, die Rebellen hätten einen 850 Meter langen Tunnel unter den Militärstützpunkt an der türkischen Grenze gegraben, der seit langem von den Aufständischen belagert wird.
"Noch so ein Angriff und wir müssen nicht einmal mehr in den Stützpunkt einrücken", sagte der Kommandant via Skype. Sollte die Basis fallen, würden die Rebellen den gesamten Süden der Provinz Idlib kontrollieren. Die Aufständischen haben erst vor kurzem damit begonnen, Tunnelbomben einzusetzen. Vergangene Woche war ein von Soldaten genutztes Hotel in Aleppo das Ziel.
Jeden Tag kommen in Syrien mehr als 200 Menschen ums Leben. Sie sterben in Schießereien, bei Bombenattentaten, Luftangriffen und durch Hinrichtungen. In den friedlich begonnenen Protesten, die sich längst zu einem Bürgerkrieg ausgewachsen haben, starben mehr als 150.000 Menschen. Rund sechs Millionen Menschen sind in Syrien auf der Flucht. Weitere zweieinhalb Millionen Syrer sind ins Ausland geflohen, vor allem ins Nachbarland Libanon.
Unterdessen kamen die Außenminister mehrerer westlicher und arabischer Länder zu Beratungen über den syrischen Bürgerkrieg in der britischen Hauptstadt London zusammen. Zwei Tage nach dem Rücktritt des internationalen Sondergesandten Lakhdar Brahimi wollen die "Freunde Syriens" über eine weitere Unterstützung für die syrische Opposition, Hilfslieferungen an die Opfer des Bürgerkriegs sowie einen erhöhten Druck auf die Führung in Damaskus diskutieren.
An den Beratungen nehmen unter anderen US-Außenminister Kerry, der deutsche Außenminister Steinmeier sowie ihre Kollegen aus Großbritannien und Frankreich teil. Zu der Kontaktgruppe gehören außerdem Ägypten, Italien, Jordanien, Katar, Saudi-Arabien, die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate.
(Quelle: salzburg24)