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Mehrere Tote bei schweren Kämpfen in Benghazi

Schwerste Zusammenstöße seit Mitte Mai
Veröffentlicht: 02. Juni 2014 17:15 Uhr
Die Lage im Krisenland Libyen spitzt sich weiter zu. Bei heftigen Kämpfen zwischen abtrünnigen Soldaten und islamistischen Milizen kamen in der Stadt Benghazi am Montag lokalen Medienberichten zufolge mindestens 18 Menschen ums Leben. Wie die Zeitung "Al-Wasat" berichtete, bombardierten Kampfhubschrauber Stützpunkte der extremistischen Ansar al-Scharia.

Angehörige der Luftwaffe riefen die Bürger der Stadt auf, sich von diesen Orten fernzuhalten. 65 Menschen wurden den Angaben nach verletzt. Es handelt sich um die schwersten Zusammenstöße seit Mitte Mai, als der abtrünnige Generalmajor Khalifa Haftar eigenmächtig eine Militäroffensive namens "Operation Würde" gegen radikalislamische Milizen startete.

Erst am Wochenende hatte ein Kampfjet Milizen-Stützpunkte in der Stadt Benghazi bombardiert. Unter den Einwohnern der Hafenstadt kam es angesichts der andauernden Gefechte zu Panikreaktionen. Krankenhäuser riefen die Bevölkerung zu Blutspenden auf, Ärzte appellierten an die Konfliktparteien, Zivilisten zu schonen.

Offenbar weitet sich der Konflikt nun aus. Nach Angaben von "Al-Wasat" wurden auch Angehörige der "Schutzschild"-Brigaden von den abtrünnigen Haftar-Soldaten angegriffen. Diese ehemaligen Revolutionsbrigaden sind sehr mächtig und haben lange Zeit als eine Art Hilfsarmee mit dem Verteidigungsministerium in Tripolis zusammengearbeitet. Sie stehen der Muslimbruderschaft nahe, die sich wiederum auf die Seite der islamistischen Milizen gestellt hat.

Seit dem Sturz des Langzeitmachthabers Muammar al-Gaddafi 2011 treiben in Libyen zahlreiche bewaffnete Gruppen ihr Unwesen. Die von den USA als Terrororganisation geführte Ansar al-Scharia soll im September 2012 an der Attacke auf das US-Konsulat beteiligt gewesen sein. Dabei waren der Botschafter Christopher Stevens und drei weitere Diplomaten getötet worden.

In Tripolis dauert die Regierungskrise weiter an. Ministerpräsident Abdullah al-Thinni und sein gewählter Nachfolger Ahmed Maiteeq konnten sich bisher nicht auf einen Machtwechsel einigen. Al-Thinni hatte nach Drohungen von Milizen gegen seine Familie im April seinen Rückzug bekannt gegeben. Beide beanspruchen das Amt des Regierungschefs für sich. Der Streit dürfte andauern, bis am 25. Juni ein neues Parlament gewählt wird.

Das Machtvakuum machen sich auch internationale Terroristen zunutze. Nach Informationen der Vereinten Nationen hat sich das Terrornetzwerk Al-Kaida im Islamischen Maghreb aus Algerien und Mali zurückgezogen, um sich im Süden Libyens neu zu formieren. Die berüchtigte Organisation will die Region mit Terroranschlägen weiter destabilisieren.

(Quelle: salzburg24)

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