In einer Rede vor Veteranen in Texas sagte Biden am Dienstag, wer wehrlose Männer, Frauen und Kinder mit Chemiewaffen angreife, müsse zur Verantwortung gezogen werden. Die USA wüssten, dass nur das Assad-Regime solche Waffen besitze und diese in der Vergangenheit auch mehrfach eingesetzt habe. Wie der Sender CBS berichtete, basieren die weitgehend noch geheimen Erkenntnisse der USA auf abgehörten Nachrichten aus Syrien und der Analyse von Hautproben von Opfern.
Noch diese Woche sei mit der Veröffentlichung der Geheimdienstinformationen zu rechnen, sagte Regierungssprecher Jay Carney. Noch sei eine Entscheidung nicht gefallen. Aber "es muss eine Antwort geben", sagte er. Carney bekräftigte, dass Präsident Obama den Einsatz von Bodentruppen ablehne, sonst aber alle Optionen - auch nicht-militärische - weiter in Betracht gezogen würden.
Obama telefonierte am Dienstag erneut mit dem britischen Premierminister Cameron. Cameron und sein Stellvertreter Nick Clegg hat am Dienstag ebenfalls betont, dass mögliche militärische Schritte gegen Syrien mit dem vermuteten Einsatz von Chemiewaffen durch das Regime zusammenhängen. In London wurde das Parlament für eine Sondersitzung am Donnerstag aus dem Urlaub geholt. Die USA können offenbar auch auf die Hilfe von Staaten wie Frankreich , Australien und der Türkei bauen.
Russland warnte unterdessen erneut vor einem Angriff auf militärische Einrichtungen in Syrien als Reaktion auf den vermuteten Einsatz von Chemiewaffen. Dies werde nicht nur Syrien, sondern die ganze Region destabilisieren, sagte Außenminister Lawrow. Dennoch scheint Russland einen Militärschlag für wahrscheinlich zu halten und setzte am Mittwoch die Evakuierung russischer Staatsbürger aus Syrien fort.
Die möglichen Angriffe sollen sich laut NBC über drei Tage erstrecken und seien in ihrem Umfang begrenzt. Das hätten namentlich nicht genannte ranghohe Regierungsbeamte in Washington mitgeteilt. Nach Informationen der "Washington Post" würde das US-Militär Marschflugkörper von Kriegsschiffen abfeuern, die jetzt schon im Mittelmeer kreuzen, oder Langstreckenbomber einsetzen.
Das Assad-Regime kündigte unterdessen an, es werde sich verteidigen. "Wir sind kein Häppchen, das man so einfach verspeisen kann. Wir werden die anderen überraschen", drohte Außenminister Walid al-Muallim.
(Quelle: salzburg24)