Am Sonntag sei es etwa 40 Kilometer nördlich der Hauptstadt des instabilen Bundesstaates Jonglei zu Gefechten gekommen, erklärte der Armeesprecher. "Die Einwohner Bors rechnen jeden Moment mit einem Angriff."
Zuvor hatte bereits die UN-Mission im Südsudan (UNMISS) Kampfeinheiten etwa 50 Kilometer nordöstlich von Bor ausfindig gemacht. Genaue Angaben zur Größe und Identität der bewaffneten Gruppen machte die UNO nicht.
Im Südsudan stehen sich seit knapp zwei Wochen die Truppen von Präsident Kiir und die Anhänger seines früheren Stellvertreters Machar gegenüber. Auslöser war Kiirs Vorwurf, der im Juli aus dem Amt entlassene Machar plane einen Putsch. Die Rivalität hat zudem eine ethnische Dimension: Kiir gehört der Volksgruppe der Dinka an, Machar entstammt der Gruppe der Nuer.
Die südsudanesische Regierung erklärte sich nach internationaler Vermittlung zu einem Waffenstillstand bereit. Machar lehnt dies bisher jedoch ab und verlangte als Vorbedingung die Freilassung von politischen Vertrauten. Der ugandische Präsident Yoweri Museveni forderte Machar am Montag erneut zu Verhandlungen auf. Sollte er die am Dienstag endende Frist verstreichen lassen, "werden wir nach ihm suchen", sagte Museveni nach einem Treffen mit Kiir. Er ließ offen, ob dabei auch militärische Gewalt eingesetzt werden soll.
Seit dem Beginn der Kämpfe in dem noch jungen Staat wurden nach UN-Angaben mehr als 1.000 Menschen getötet. Etwa 180.000 Südsudanesen wurden demnach in die Flucht getrieben, bis zu 75.000 Menschen suchten auf UN-Stützpunkten in Juba, Bor, Bentiu, Malakal und Pariang Schutz vor der Gewalt. Die UNO beschloss inzwischen eine Aufstockung ihrer Mission auf fast 14.000 Soldaten und Polizisten.
(Quelle: salzburg24)