Hariri macht die radikalislamische Hisbollah-Miliz für den tödlichen Bombenanschlag verantwortlich. "Soweit wir wissen, sind die Verdächtigen diejenigen, die vor der internationalen Justiz fliehen", erklärte Hariri am Freitag in Beirut.
Das libanesische Fernsehen zeigte dichten Rauch, der nahe dem Serail genannten Regierungssitz aufstieg, sowie brennende Autos auf einer von Trümmern übersäten Straße. Der Anschlag ereignete sich in der Nähe des Parlaments.
Das Attentat war offenbar gegen Shatah gerichtet. Der 62-Jährige war auf dem Weg zum Haus Hariris gewesen, wo ein Treffen der Koalition des 14. März stattfinden sollte. Die Mitglieder der Koalition bestätigten die Angaben. Der Sprengsatz soll libanesischen Medien zufolge in einem Auto der Wagenkolonne des Politikers versteckt gewesen sein.
Die Koalition des 14. März unterstützt die syrischen Rebellen im Kampf gegen den syrischen Machthaber Assad. Das pro-syrische Lager wird von der schiitischen Hisbollah-Bewegung angeführt, die derzeit auch die Regierung in Beirut dominiert. Ihre Milizen kämpfen an der Seite der Truppen von Assad im syrischen Bürgerkrieg mit.
Noch eine Stunde vor seinem Tod hatte Shatah auf dem Kurznachrichtendienst Twitter die Hisbollah kritisiert. Er warf ihr vor, nach der selben politischen und militärischen Vormachtstellung im Libanon zu streben, die Syrien über mehrere Jahrzehnte in dem Land ausgeübt hatte.
In Beirut hatte es in diesem Jahr bereits mehrfach Bombenanschläge gegeben. Die meisten Anschläge ereigneten sich im Süden Beiruts, der eine Hochburg der Hisbollah-Bewegung ist.
UNO-Generalsekretär Ban und der Sicherheitsrat verurteilten den Bombenanschlag scharf. Shatah habe unermüdlich seine Stimme für Toleranz, Vielfalt und Mäßigung erhoben, erklärte Ban am Freitag in New York. Sein Tod sei ein furchtbarer Verlust für den Libanon und eine Mahnung, dass es keine Straflosigkeit für die Täter geben dürfe.
(Quelle: salzburg24)