Yameen ist der Halbbruder von Maumoon Abdul Gayoom, der das Inselreich im Indischen Ozean drei Jahrzehnte lang beherrscht hatte. 2008 gab es die ersten demokratischen Wahlen in dem muslimischen Land, die der nun unterlegene Nasheed für sich entschied. Nach einer Meuterei der Sicherheitskräfte musste er im Frühjahr 2012 abtreten. Seitdem herrschte politische Instabilität.
Laut lokalen Medien soll das neue Staatsoberhaupt schon am Sonntag bei einer Parlamentssitzung eingeschworen werden. Der noch amtierende Präsident Mohamed Waheed erklärte diesen Tag zum Feiertag. Die Regierungszeit des Präsidenten endete bereits am vergangenen Montag, doch um eine Verfassungskrise zu verhindern, blieb Waheed vorübergehend im Amt.
Die Abstimmung, zu der rund 240.000 Menschen aufgerufen waren, konnte laut Wahlkommission "ohne größere Zwischenfälle" abgehalten werden. Es habe nur ein paar Klagen über Versuche der Wählerbestechung gegeben. Auch die Antikorruptionsorganisation Transparency Maldives lobte den Urnengang erneut als "glaubhauft, transparent und äußerst gut organisiert".
Der Abstimmung vorausgegangen waren zahlreiche Wahlversuche, die vom Verfassungsgericht des Landes in den vergangenen zwei Monaten für ungültig erklärt, abgesagt oder verschoben wurden. Der Druck der internationalen Gemeinschaft, endlich einen Präsidenten zu finden, war riesig. Die EU warnte vor einem Abdriften in eine autokratische Herrschaft und kündigte "angemessene Maßnahmen" an, sollten die Wahlen nicht stattfinden.
(Quelle: salzburg24)