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Netanyahu forderte Abbas zum Bruch mit Hamas auf

Veröffentlicht: 19. Juni 2014 19:43 Uhr
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat den Palästinenserpräsidenten Mahmoud Abbas zum Bruch mit der Hamas aufgefordert. "Ich erwarte, dass Präsident Abbas das Bündnis mit dieser mörderischen Terroristenorganisation aufkündigt", sagte der Regierungschef am Donnerstag bei einem Truppenbesuch. "Ich glaube, das ist wichtig für unsere gemeinsame Zukunft."

Netanyahu sagte, es gebe inzwischen viel mehr Informationen über die Entführung von drei jüdischen Jugendlichen im Westjordanland vor einer Woche. Es sei "absolut sicher", dass die radikalislamische Hamas für die Tat verantwortlich sei. Hamas hatte diesen Vorwurf als "dumm" zurückgewiesen.

Angesichts der Spannungen nach der Entführung der drei israelischen Jugendlichen im Westjordanland riefen die USA Israelis und Palästinenser zur Zurückhaltung auf. "Wir verstehen, dass es an Ort und Stelle unglaublich sensible und schwierige Umstände sind, und wir denken, alle Seiten sollten sich in Zurückhaltung üben", sagte Außenamts-Sprecherin Jen Psaki am Mittwoch in Washington.

"Wir drängen beide Seiten zur Zurückhaltung und zur Vermeidung von Schritten, welche die Lage destabilisieren könnten." Psaki begrüßte die "starke Botschaft" von Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas, der gesagt hatte, die Entführer wollten "die Palästinenser zerstören". Die Ministeriumssprecherin bestätigte zudem, dass einer der drei Entführten auch die US-Staatsbürgerschaft besitze und die US-Behörden mit dessen Familie in Kontakt stünden.

Seit der Entführung der 16- bis 19-jährigen Schüler am Abend des 12. Juni nahm die israelische Armee 240 Palästinenser fest. Sie durchsuchte zudem 800 Gebäude und zehn Hamas-geführte Einrichtungen. Die israelische Regierung macht die radikalislamische Hamas-Bewegung für die Entführungen verantwortlich.

In der Nacht auf Donnerstag flog die israelische Armee nach palästinensischen Angaben vier Luftangriffe im Gazastreifen, bei denen insgesamt drei Menschen verletzt wurden. Laut israelischer Armee waren zuvor zwei palästinensische Raketen vom Gazastreifen auf den Süden Israels abgefeuert worden. Eine der Raketen habe ein Haus beschädigt.

Abbas verurteilte die Entführung der drei israelischen Jugendlichen im Westjordanland und forderte deren Freilassung. Die palästinensische Polizei arbeite in dem Fall mit Israel zusammen, "weil sie (die Entführten) menschliche Wesen sind und wir menschliches Leben schützen wollen", sagte Abbas am Mittwoch bei einer Versammlung der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) in der saudi-arabischen Stadt Jeddah. "Es ist in unserem Interesse, eine Sicherheitszusammenarbeit mit den Israelis aufrechtzuerhalten, um uns selbst und unser Volk zu beschützen und einen Zustand der Gesetzlosigkeit und der Zerstörung wie bei der zweiten Intifada (Palästinenser-Aufstand) zu verhindern", sagte Abbas. Er warf Israel allerdings vor, es heize nach der Entführung die Stimmung an.

Die israelische Stadtverwaltung von Jerusalem erlaubte am Mittwoch den Bau von 172 weiteren Siedlerwohnungen im Neubaugebiet Har Homa. Der oppositionelle Stadtverordnete Pepe Alalu sagte, es handle sich um den letzten Genehmigungsschritt, sodass der Bau nun sofort beginnen könne. Har Homa liegt im Süden von Ost-Jerusalem, das 1967 von Israel besetzt und danach annektiert wurde. Die Baugenehmigung sei "die Fortsetzung einer Politik, die ein Friedensabkommen behindert", kritisierte Alalu, der für die pazifistische Merezz-Partei im Stadtrat sitzt.

Sechs Tage nach der Entführung nahm die israelische Armee weitere 65 Palästinenser fest. Bei den meisten handelte es sich um ehemalige Häftlinge, die im Oktober 2011 im Austausch für einen fünf Jahre zuvor in den Gazastreifen verschleppten Soldaten freigelassen worden waren. "65 Verdächtige wurden im Laufe der Nacht (auf Mittwoch, Anm.) festgenommen, darunter 51, die 2011 im Austausch für Gilad Shalit auf freien Fuß kamen", teilten die israelischen Streitkräfte am Mittwoch mit. Bei diesem Gefangenenaustausch kamen 1.027 Palästinenser frei. Das Armeeradio meldete, bei den meisten dieser erneut Inhaftierten handle es sich um Mitglieder der Hamas.

(Quelle: salzburg24)

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