In Mahmudija sprengte sich der Selbstmordattentäter auf dem Markt der Stadt in die Luft, wie Behördenvertreter sagten. Außerdem seien mehrere Stadtviertel mit Granaten beschossen worden.
Seit Anfang Juni hat die sunnitische Gruppierung Islamischer Staat im Irak und in Großsyrien (ISIS) Teile des Nordirak und weitere Gebiete westlich von Bagdad unter ihre Kontrolle gebracht. Kirkuk ist ein Zentrum der irakischen Ölindustrie und liegt in einem Gebiet, das die Kurden ihrer autonomen Region im Norden des Landes hinzufügen wollen.
Die Isis-Kämpfer haben bei ihrer Offensive zahlreiche Städte der Provinz Kirkuk erobert. Die Stadt selbst wurde von kurdischen Sicherheitskräften unter Kontrolle gebracht, nachdem sich die irakischen Streitkräfte vor der nahenden Isis-Offensive zurückgezogen hatten.
Seit Beginn der Offensive der Islamisten vor gut zwei Wochen sind nach Angaben der Vereinten Nationen etwa 900 Zivilisten getötet worden. "Es ist extrem schwierig, aus den umkämpften Gebieten zuverlässige Informationen zu bekommen. Aber wir müssen von mindestens 900 getöteten und 650 verletzten Zivilisten seit dem 5. Juni ausgehen", sagte der UN-Sondergesandte Nikolaj Mladenow am Mittwoch.
Der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki will unterdessen trotz des Vormarsches der ISIS-Terroristen keine neue Einheitsregierung bilden. Eine "Regierung der nationalen Rettung" stelle einen Putsch gegen die Verfassung und den politischen Prozess dar, sagt der schiitische Premier in einer TV-Ansprache am Mittwoch. Der Iran versetzte unterdessen seine Grenztruppen in Alarmbereitschaft.
Nach Ansicht von US-Außenminister John Kerry weicht Maliki nicht von seinen Zusagen gegenüber den USA ab. "In seinen heutigen Äußerungen bleibt er seinen Versicherungen treu, die er in unseren Gesprächen gegeben hat", sagte Kerry nach dem NATO-Außenministertreffen am Mittwoch in Brüssel. Kerry hatte am Dienstag nach Besuchen in Bagdad und der kurdischen Autonomieregion im Norden des Landes verkündet, die führenden Politiker des Landes seien zur Bildung einer Einheitsregierung bereit. In ihr sollen Schiiten, Sunniten und Kurden gleichermaßen vertreten sein.
(Quelle: salzburg24)