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Notenverzicht bis 3. Klasse Volksschule bis Sommer

Veröffentlicht: 25. Februar 2014 15:27 Uhr
Geht es nach Unterrichtsministerin Heinisch-Hosek, sollen Eltern und Lehrer jeder Volksschulklasse ab dem kommenden Schuljahr darüber entscheiden können, ob sie bis zur dritten Klasse auf Ziffernnoten verzichten. Die entsprechende Gesetzesänderung soll bis Sommer fix sein, hieß es am Dienstag aus dem Ministerium. Derzeit ist der komplette Notenverzicht nur im Schulversuch möglich.

Ab Herbst reicht es damit, wenn das aus Eltern und Lehrern bestehende Klassen- bzw. Schulforum dafür stimmt, statt der Ziffernbeurteilung verbale Beschreibungen, verbindliche Elternaussprachen, Leistungsvorlagen oder Lernzielkataloge einzusetzen. Seit der Jahrtausendwende haben rund 2.800 Schulversuche dazu an den rund 3.100 Volksschulstandorten stattgefunden.

Die Aussagekraft von Ziffernnoten ist seit längerem umstritten, vor allem auch was ihre Rolle als Zugangsberechtigung zu höheren Schulen (AHS, berufsbildende höhere Schule/BHS) betrifft. Bildungswissenschafter haben in Studien vielfach belegt, dass es nur einen geringen Zusammenhang zwischen Leistung und vergebener Note gibt. Weiterer Kritikpunkt: Ob es Schulen gelingt, neben Fachwissen auch Werte, Arbeitshaltung und Sozialkompetenz zu vermitteln, wird in Ziffernnoten bestenfalls unsystematisch abgebildet.

Die von der ÖVP gestellten Landesschulratspräsidenten kritisierten die Regierungspläne. Ihr Sprecher, Fritz Enzenhofer aus Oberösterreich, verteidigte Ziffernnoten als "bewährte Feedbackmethode in den Schulen". Die Diskussion über deren Abschaffung sei "entbehrlich".

"Probleme kann man nicht durch Wegschauen lösen", heißt es in der Aussendung der Präsidenten und Vizepräsidenten. Kinder und Jugendliche hätten ein Recht auf eine Beurteilung, die ja ohnehin in den meisten Fällen "eine Bestätigung ihres Lernens und damit ein motivierendes Erfolgserlebnis" sei. Negative Noten wiederum sollten "ebenfalls die Motivation zum Lernen und zur Leistung stärken".

Ganz anders sieht das die SPÖ-nahe Aktion Kritischer SchülerInnen. Leistungsbeurteilung dürfe nicht darauf hinauslaufen, bei Schülern "Ängste hervorzurufen und sie mit wenig aussagekräftigen Zahlen abzustempeln", fordern die Schülervertreter in einer Aussendung eine Abschaffung der Ziffernoten.

(Quelle: salzburg24)

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