Die NSA könne Mobiltelefone überall auf der Welt aufspüren, ihren Bewegungen folgen und Verbindungen zu anderen Handy-Nutzern aufdecken. Das berichtete die Zeitung unter Berufung auf Unterlagen des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden.
Die Ortungs-Informationen kämen aus internen Daten der Mobilfunk-Anbieter, hieß es. Die Netzbetreiber verfügen über ausführliche Angaben über den Aufenthaltsort von Handys, zum Beispiel um Roaming-Gebühren abzurechnen. Der Zeitung zufolge tauschen sie diese Daten auf breiter Front untereinander aus, so dass es der NSA ausreiche, das System an wenigen Stellen anzuzapfen. Damit hat die Überwachung nichts mit den GPS-Ortungschips oder den Internet-Verbindungen moderner Smartphones zu tun, sondern es wären alle Mobiltelefone bis hin zum einfachsten Handy betroffen.
Geheimdienstler betonten im Gespräch mit der "Washington Post", dass das Programm rechtmäßig sei. Das Ziel der Überwachung seien "Ziele im Ausland". US-Bürger würden nicht gezielt überwacht. Die Behörde gelangt jedoch im Zuge der Überwachung quasi als Nebenprodukt an große Mengen von Daten von US-Telefonen. Unter dem Codenamen "Co-Traveller" genannte Analyseprogramme durchkämmten Milliarden von Datensätzen nach überstimmenden Bewegungsmustern von Terrorverdächtigen.
In Österreich wurde 2011 die Regelung zur umstrittenen Vorratsdatenspeicherung aufgrund einer EU-Richtlinie beschlossen. Das Gesetz verpflichtet die Mobilfunkanbieter, die Daten, die für die Verrechnung gespeichert werden, sechs Monate lang für die Verfolgung von Straftaten zu speichern.
In Schweden wurde unterdessen ein weitere NSA-Spionage Fall bekannt. Einem Medienbericht zufolge soll der schwedische Geheimdienst FRA der NSA wertvolle Informationen über die russische Führung geliefert haben. FRA sei ein "führender Partner" bei der Überwachung der Internet- und Telefonkommunikation aus Russland, zitierte der schwedische Rundfunk SVT am Donnerstag aus Dokumenten des US-Geheimdiensts NSA von Snowden.
(Quelle: salzburg24)