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NSA soll vom Bau der Berliner Mauer gewusst haben

NSA hatte Informationen zum Mauerbau in Berlin
Veröffentlicht: 26. September 2013 11:02 Uhr
Der US-Geheimdienst NSA hat Ende der 1960er und Anfang der 1970er-Jahre US-Senatoren, den Bürgerrechtler Martin Luther King und andere prominente Kritiker des Vietnam-Kriegs überwacht. Das belegen geheime Dokumente, die auf Antrag von US-Forschern am Mittwoch öffentlich gemacht wurden. Auch über den geplanten Bau der Berliner Mauer hatte der US-Geheimdienst offenbar vorab Informationen.

Den Dokumenten von Mitarbeitern des "National Security Archive" in Washington zufolge hatte die NSA am 9. August 1961, vier Tage vor Beginn des Mauerbaus, eine Nachricht der damaligen DDR-Staats- und Regierungspartei SED abgefangen. Es ging dabei um Pläne, Grenzübergänge in Berlin für Fußgänger zu sperren. Die NSA wertete dies als "ersten Schritt in einem Plan, die Grenze zu schließen." Die Einschätzung habe sich als korrekt erwiesen, sie sei aber nicht weiterverbreitet worden, heißt es.

Die Dokumente zeigen auch, dass die NSA in den 1960er und 70er Jahren prominente US-Bürger wie Bürgerrechtler Martin Luther King und der Boxlegende Muhammad Ali ausspioniert hatte. Abgehört wurden vor allem prominente Gegner des Vietnam-Krieges sowie Journalisten.

Die 1973 eingestellte Geheimoperation mit dem Namen "Minaret" wurde zwar schon wenige Jahre später aufgedeckt, doch die Namen der Überwachten blieben geheim. Wie aus den Dokumenten hervorgeht, bezeichneten NSA-Mitarbeiter die Abhöraktion später als "unehrenhaft".

Die NSA arbeitete für das Programm, bei dem etwa Telefonate nach Übersee abgehört wurden, mit anderen Geheimdiensten zusammen. Auch während der Präsidentschaft von Richard Nixon ab 1969 lief das Überwachungsprogramm weiter. Nach Einschätzung von Historikern spiegelte es die Paranoia wider, die während seiner Präsidentschaft herrschte. Erst 1973, als Nixons Regierung tief in die Watergate-Affäre verstrickt war, ordnete der US-Generalstaatsanwalt Elliot Richardson das Ende des Programms an.

(Quelle: salzburg24)

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