Er habe am Mittwoch zwei Mitarbeiter in die Tourismusorte Sharm el-Sheikh und Hurghada geschickt, fügte der Außenminister hinzu. "Die Lage dort ist derzeit noch ruhig", für den Notfall habe man jedoch Vorsorge getroffen. "Denn die letzten Tage haben gezeigt, wie schnell die Lage eskalieren kann", so Spindelegger im Gespräch mit der APA.
Neben Österreich haben auch die Schweiz und Tschechien eine generelle Reisewarnung für Ägypten ausgegeben. Deutschland und Polen raten vor nicht unbedingt nötigen Reisen in das Krisenland ab.
Eine Reisewarnung bedeutet auch, dass Urlauber ihre Reisen kostenlos stornieren könne. Bereits vor der Verschärfung der Sicherheitshinweise, haben zahlreiche Veranstalter Reisen nach Ägypten abgesagt. Thomas Cook und TUI wollen bis einschließlich 15. September keine neuen Urlauber in das Krisenland schicken, Ruefa riet zu Umbuchungen. Air Berlin teilte am Freitagabend mit, bis einschließlich 15. September keine neuen Buchungen für Flüge nach Ägypten anzunehmen, die AUA will ihre Flüge jedoch vorerst planmäßig durchführen.
Rund 5.000 Österreicher befinden sich nach Angaben der Reiseveranstalter gegenwärtig in Ägypten - der Großteil (75 Prozent) in Hurghada und etwa ein Fünftel in Sharm el-Sheikh. Der Rest verteilt sich auf kleinere Badeorte am Roten Meer wie etwa Marsa Alam.
Auch die diplomatischen Kanäle zu Ägypten seien weiterhin offen, so Spindelegger. Er sei jedoch "sehr besorgt, ob die Demokratie aufrechterhalten werden kann, wenn das so weitergeht." Dies habe er am Freitag auch telefonisch mit seinem deutschen Amtskollegen Westerwelle besprochen. Gemeinsam habe man sich an EU-Außenbeauftragte Ashton gewandt und einen Sonderministerrat für kommenden Montag oder Dienstag verlangt.
Deutschlands Bundeskanzlerin Merkel kündigte am Freitag an, die Beziehungen zur ägyptischen Übergangsregierung überdenken zu wollen. Gemeinsam mit dem französischen Präsidenten Hollande sprach sie sich auch für eine Überprüfung der europäisch-ägyptischen Beziehungen aus.
(Quelle: salzburg24)