Innenminister Chaudhry Nisar sprach von Mord und einem Versuch der USA, die Friedensgespräche mit den Islamisten zu blockieren. "Die Ermordung Hakimullahs ist der Mord an allen Bemühungen, Frieden zu schließen", sagte Nisar. "Die Amerikaner sagen, dass sie uns dabei unterstützen, Frieden zu schaffen. Ist das ihre Art der Unterstützung?"
Die pakistanische Regierung zitierte den US-Botschafter ins Außenministerium. Ein Sprecher der Provinzregierung von Khyber Pakhtunkhwa erklärte, das Landesparlament werde am Montag darüber abstimmen, ob die Nachschubwege der NATO nach Afghanistan gekappt werden sollten. Eine der wichtigsten Versorgungsrouten läuft über den Khyber-Pass.
Nach unbestätigten Meldungen hatte Mehsud vor seiner Tötung an einem Treffen mit 25 Taliban-Anführern teilgenommen, bei dem es um die Haltung zum Gesprächsangebot der Regierung ging. Drei Kommandanten der Islamisten erklärten, sie hätten am Samstag mit Regierungsvertretern sprechen sollen. Nun fühlten sie sich betrogen und hätten kein Interesse mehr an Verhandlungen. Die pakistanische Regierung hat wiederholt die Angriffe der US-Luftwaffe und des Geheimdienstes CIA mit unbemannten Flugzeugen auf ihrem Staatsgebiet verurteilt. Allerdings ist das verarmte Pakistan zu einem großen Teil auf Hilfen der USA angewiesen.
Mehsud war am Freitag getötet worden. Ein Sprecher der Islamisten-Gruppe kündigte Vergeltungsangriffe an: "Jeder Tropfen seines Blutes wird sich in einen Selbstmordattentäter verwandeln." Auch ein Sprecher der Gruppe Jundullah, die für Anschläge auf zivile Ziele bekannt ist, kündigte Angriffe an. Mehsud war einer der meistgesuchten Männer Pakistans. Die USA hatten ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt.
(Quelle: salzburg24)